Kraft tanken fürs ersehnte Comeback

Die Fans des Sportstars können seine Rückkehr auf den Tennisplatz kaum erwarten – und er gibt alles dafür. Neben Reha und Training braucht es auch Entspannung: So genoss er nun mit der Familie einen Venedig-Trip!

Entspannt schlendert die kleine Reisegruppe durch Venedig, bleibt hier und da stehen, um eine Sehenswürdigkeit zu betrachten oder ein Selfie zu schiessen. Auch ein Ausflug nach Burano darf nicht fehlen, eine der grössten Inseln der Lagune mit ihren bunten Häusern und der weltberühmten Spitze.

Unterwegs in den Touristenströmen sind da nicht Hinz und Kunz, sondern Roger Federer (40) und seine Liebsten: Mirka (44), die Zwillinge Myla und Charlene (12) sowie Leo und Lenny (8) – und Willow, ihr neuer Hund, zu dem sich die Eltern haben über-reden lassen. Federer: «Aber wir könnten nicht glücklicher sein.»

Glücksmomente bescherte ihnen nun auch die Italien-Reise, auf die sich speziell der Sportstar sehr gefreut haben dürfte. Am Rande der ATP Finals im November in Turin, die er verletzungsbedingt als Zuschauer verfolgte, erzählte er gegenüber dem TV-Sender «Sky»: «Italien ist eines meiner Lieblingsländer. Ob ich kürzlich dort war? Nur einmal, ein romantisches Wochenende in Mailand.»

Mit den Kids an ihrer Seite gab es für Roger und Mirka in Venedig statt Romantik wohl eher Spass und Action. Familienzeit, die dem Tennisstar mit den Jahren noch wichtiger wird, als sie es ohnehin schon immer war. Im aktuellen «Caminada»-Magazin erklärt er zu seinen Träumen: «Jetzt baut natürlich alles auf der Familie auf. Ich will die richtige Balance finden zwischen meinem Tennis, den Bedürfnissen der Kinder, Mirka, unseren Freunden. Man hat das Gefühl, dass sich das Rad im Alter immer schneller dreht. Jetzt stehe ich mitten im Leben, habe noch genügend Energie, dazu viel Erfahrung. Ich bin voller Tatendrang.»

Ohne all das und die Liebe zu seinem Sport hätte der Maestro das Racket wohl längst an den Nagel gehängt. Drei Knieoperationen in anderthalb Jahren: Das ist auch für einen Tennishelden nicht leicht. Die grosse Frage für seine Millionen von Fans bleibt: Wann gibt er denn nun sein Comeback? Ende April freuten sich die Verantwortlichen der Swiss Indoors Basel über seine Zusage – am 25. Oktober werde er sein Auftaktspiel bestreiten. Davor aber steht London an: Seine Teilnahme am Laver Cup vom 23. bis 25. September bestätigte Federer zuversichtlich bereits im Februar: «Der Laver Cup ist voll in meinem Plan drin.» Und der scheint aufzugehen. Zumindest meinte sein Manager Tony Godsick eben, dass der Laver Cup, sollte dieser sein erstes Turnier werden, ein schöner Wiedereinstieg sein könnte. Sollte … Das kann auch bedeuten, dass ein früheres Comeback möglich ist. Federer wünscht es sich, sagt im «Caminada»-Magazin, dass er auf das Okay der Ärzte warte und dann bereit sei, nochmals alles zu geben. «Ich fühle mich wie ein Rennpferd, das in seiner Box scharrt und losrasen will. Im Sommer hoffe ich, voll durchstarten zu dürfen.» Bis dahin sind Reha und Training angesagt. Aber auch Regeneration ist wichtig. Und wo könnte er besser Kraft tanken als im geliebten Italien im Kreise der Familie?

Wobei Federer herrlich ehrlich zugibt, dass die Kids ihm auch einiges abverlangen. Ein guter Vater zu sein, sei die Challenge seines Lebens. Teenagern gehe so viel durch den Kopf. Es werde komplizierter, emotionaler, tiefgründiger. Das sei schön, nehme ihn aber auch mehr mit. «Ich bin ja zum ersten Mal Papa von bald 13-jährigen Mädchen und achtjährigen Buben. Alles Neuland für mich. Von Eltern wird erwartet, dass sie perfekte Erzieher sind – unmöglich! Wir versuchen Tag für Tag, unser Bestes zu geben. Aber ehrlich: Manchmal ist Elternsein auch total anstrengend!»

Er und Mirka sind nach wie vor ein Top-Team. Der Tennisstar schwärmt, wie sehr sie ihn immer unterstützte, ihm Selbstvertrauen gab und ihn bei Niederlagen tröstete. «Unser gemeinsames Leben ist intensiv und spannend, und zum Glück gibt es immer viel zu lachen», sagt Roger Federer. «Ausserdem haben wir vier gemein-same Kinder, für deren Zukunft wir uns mit aller Kraft engagieren. Ich bin sicher: Die nächsten zehn Jahre werden total cool!»