«Kathrin kann ich alles anvertrauen»

Die SRF-Sportmoderatorin wandert gerne – am liebsten mit ihrer Schwester. Mit ihr spricht sie schon von klein auf über Freuden und Sorgen. So auch über die Trennung von ihrem Ehemann.

Es ist ein Prachtstag auf der Schwägalp SG: Imposant streckt der Säntis seine Spitze in Richtung des tiefblauen Himmels. Grüne, duftende Wiesen säumen den Berghang. Im Hintergrund bimmeln ein paar Kuhglocken. «Ein perfekter Tag zum Wandern», freut sich Annette Fetscherin (37), während sie mit zügigen Schritten den kiesbesetzten Pfad entlangschreitet.Fetscherin, die auch nach dem eben bekannt gewordenen Aus von «Sportaktuell» weiterhin als Moderatorin und Produzentin bei SRF-Sport tätig bleibt, ist nicht allein unterwegs: Ihre Schwester Kathrin Schwager (39) geniesst mit ihr das Bergpanorama. «Total schön! Wir haben das Wandern schon länger für uns entdeckt», sagt sie. Und Annette fügt an: «Ja, es ist jeweils eine Art Tapetenwechsel für uns und vor allem im Sommer sehr schön.» Bestimmte Lieblingstouren hätten sie aber nicht. «Wir machen einfach spontane Ausflüge, so wie heute.» Neben dem Wandern teilen die beiden noch ein weiteres Hobby, wie sie verraten: «Wir machen auch sonst gerne zusammen Sport», meint Annette. Neben dem Joggen hat es den beiden vor allem das Reiten angetan. Wie ihre Schwester Annette, die in ihrer Freizeit gerne Polo spielt, hat auch Kathrin ein Herz für Pferde. «Wir sind neben einem Bauernhof aufgewachsen. Schon als Kleinkinder waren wir immer im Stall und haben uns um die Tiere gekümmert. Später durften wir sie dann auch reiten.»

Doch nicht die Leidenschaft für Pferde war es, welche die beiden Schwestern so früh miteinander verband: «Wir standen uns schon immer sehr nahe», erinnert sich Annette, die neben Kathrin noch zwei ältere Geschwister hat. «Wohl auch, weil wir einen geringeren Altersunterschied zueinander haben.» Logisch, hätten sie sich hie und da auch mal gezofft. «Aber so richtig Krach hatten wir nie. Wir sind beide sehr harmoniebedürftige Menschen und schreien nicht gerne herum.»

Gibt es Eigenschaften, die Annette und Kathrin besonders aneinander schätzen? «Kathrin hat ein sehr grosses Organisationstalent. Wenn wir beide etwas unternehmen, dann ist immer sie diejenige, die alles perfekt organisiert», sagt Annette und lacht. «Ich bin die etwas Chaotischere von uns beiden.» Kathrin ergänzt: «Dafür ist Annette immer sehr spontan und offen. Sie ist für alles zu haben, das ist cool!»

Doch auch wenn sie sich blendend verstehen, viel Zeit füreinander haben sie nicht immer. Denn während Annette für SRF Sport oft am Wochenende im Einsatz ist, arbeitet Kathrin jeweils montags bis freitags in der Pharmaindustrie. «Deshalb geniessen wir solche Ausflüge wie heute sehr», erklärt Letztere. Wie oft sie sich im Monat sehen? «Ungefähr zwei Mal», sagt Annette. «Meistens am Sonntagabend, beim Znacht mit unserem Papa Peter.»

Familienzusammenhalt – etwas, was der Journalistin viel bedeutet. Besonders seit dem Tod von Mama Liselotte, die 2012 den Kampf gegen den Krebs verlor. Annette: «Ich glaube schon, dass das etwas ist, was die Familie extrem zusammenschweisst. Damals waren wir viel im Spital, das Leben drehte sich nur um unsere Mutter. Das sind dann solche Momente, in denen man realisiert, dass die Familie einfach das Wichtigste ist.»

Und ihre Liebsten standen ihr wohl auch zur Seite, als sie Anfang Juli die Trennung von Ehemann Adrian Fetscherin (45) bekanntgab. «In allen schwierigen Situationen ist Kathrin oft die erste Ansprechperson für mich», sagt die Thurgauerin, die aktuell in Winterthur ZH lebt. «Sie ist jemand, an den ich mich immer wenden kann, wenn ich ein Problem habe. Ihr kann ich alles anvertrauen.» Und Annette Fetscherin meint abschliessend: «Auch wenn es zwischen uns beiden mal kracht, wir sind Schwestern – und das wird immer so bleiben.»