
Die Geschwister Maja und Carlo Brunner arbeiten seit bald 40 Jahren zusammen. Ihr neuster Streich: ein Lied für HD Läppli.
Maja und Carlo Brunner
Jetzt singen sie ein Lied für «Läppli»
Mit «Mensch Läppli» kommt die kultige Film- und Theaterfigur aus Basel zurück auf die Bühne. Maja Brunner ist im Ensemble und kreiert mit ihrem Bruder Carlo ein Titellied zum Mitsingen.
Von Andrea Butorin
Wenn sich der bekannte Volksmusiker und Produzent Carlo Brunner (70) daheim in Schindellegi SZ ans Klavier setzt und sich seine Schwester, die Volksschauspielerin und Sängerin Maja Brunner (74), neben ihn gesellt, entsteht im Nu ein neues Lied. Kein Wunder: Die beiden haben in den letzten 40 Jahren immer wieder zusammen Musik gemacht.
Ihr neuestes Werk ist dem legendären HD-Soldaten Läppli (HD steht für Hilfsdienst) gewidmet, der von Alfred Rasser (1907–1977) geschaffenen Figur. Maja Brunner, die schon in «Die kleine Niederdorfoper» oder jüngst bei «Dinner for WAM» aufgetreten ist, wird in der neuen Theaterkomödie «Mensch Läppli» mitspielen. Sie tourt ab Mitte Januar durch die Deutschschweiz. Läppli, von Patrick Allmandinger alias Komiker Almi (59) gespielt, wird darin in die Gegenwart verfrachtet.
Die Macher hinter dem Stück wünschten sich eine Titelmelodie, und die Geschwister Brunner steckten ihre Köpfe zusammen. «Ich wollte ein Lied kreieren, das die Menschen schon nach dem ersten Hören mitsingen können», sagt Maja Brunner, die ebenfalls in Schindellegi lebt. Sie schrieb den Text, Carlo Brunner komponierte am Klavier die Melodie. Das sei ihnen sehr leicht gefallen, sagen sie. Beide lieben «Läppli», der in ihrer Kindheit überaus präsent war. «Er bleibt stets respektvoll und anständig, führt die Menschen aber mit seiner naiven Art oft ganz geschickt vor», sagt Maja Brunner. Carlo Brunner liebt die alten Schweizer Filme generell. «Manchmal zitiere ich den Läppli, und es freut mich, dass ich Alfred Rasser 1975 persönlich kennenlernen durfte.»
Am Grand Prix der Volksmusik
«Das chunnt eus spanisch vor»: Mit diesem Hit – komponiert von Carlo Brunner und getextet von Schriftsteller Charles Lewinsky (79) – gewann Maja Brunner 1987 den Grand Prix der Volksmusik. Das war der Startschuss für die musikalische Zusammenarbeit der Geschwister Brunner. «Dafür bin ich so dankbar», sagt sie. «Ich liebe das Lied, es ist mir in all der Zeit nie verleidet.»
Zum 70. Geburtstag von Maja Brunner erschien ihr Album «Mit 70 hat man noch Träume»: «Dafür grub ich aus Carlos grossem Fundus eine Komposition aus den 90er-Jahren aus, es wurde neu getextet und das Lied ‹Wo sind au all die Jöhrli hi› passt wieder perfekt zu mir.»
Nun hoffen Maja und Carlo Brunner, dass ihr neuestes Werk, das demnächst veröffentlichte «Läppli»-Lied, den Menschen ebenso gefallen wird. «Es wäre schön, wenn das Publikum ab Mitte Januar die Schweizer Theatersäle zufrieden und mit dem Lied auf den Lippen verlässt», sagt Carlo Brunner voller Vorfreude auf die Tournee.