
Noch rund 1,5 Jahre hätte sein Studium gedauert – doch Nik Hartmann muss auf den Abschluss verzichten.
Nik Hartmann
Jetzt bleibt seine Querflöte stumm
Das Musikstudium war für ihn ein grosser Traum. Doch diesen gibt er nun auf – wegen seines neuen Jobs als Moderator vom Quotenhit «Happy Day».
Hier konnte sich der TV-Mann richtig austoben: An der Hochschule Luzern hat Nik Hartmann (53) vor drei Jahren ein Musikstudium angefangen. Neben der Familie und seinem damaligen Job als Leiter der Eigenproduktionen bei CH Media besuchte er Vorlesungen und übte viel auf seiner Querflöte. Als die GlücksPost ihn vor gut einem Jahr dort besuchte, waren Hartmanns Begeisterung für die Musik kaum Grenzen gesetzt.
«Die Leidenschaft für die Musik ist geblieben», versichert Hartmann heute. Dennoch hat sich einiges verändert. «Ich musste das Studium schweren Herzens abbrechen», sagt er. Der Grund: Er wird künftig fünfmal im Jahr als Nachfolger von Röbi Koller (67) durch den Quoten-Hit «Happy Day» führen. Ausserdem hat er gerade mit zwei Geschäftspartnern eine Agentur für Marketing in der Unterhaltungsbranche gegründet. Fürs Studium hat er also keine Zeit mehr.
«Ich musste akzeptieren, dass auch mein Tag nur 24 Stunden hat. Und die Vernunft hat schliesslich gesiegt», erklärt Nik Hartmann. Immer häufiger musste er sich in den letzten Monaten für die Stunden an der Hochschule abmelden. «Das Studium ist durch das viele Üben mit ganz viel Selbstdisziplin verbunden», erklärt er. «Man kann nicht in einer Nacht für eine Prüfung lernen, sondern man muss unaufhörlich seine Fertigkeiten trainieren.»
Hartmann vergleicht das Musikstudium mit Spitzensport: Es reiche nicht aus, die Theorie zu beherrschen, sondern man müsse diese durch ständiges Training auch praktisch anwenden. «Und wenn du dafür keine Zeit hast, bist du von dir selbst enttäuscht. Du kannst deine Erwartungen nicht erfüllen, du kannst die Erwartungen der anderen nicht erfüllen, was sehr frustrierend ist.» Deshalb habe er sich für den Abbruch des Studiums entschieden.
Verantwortung wahrgenommen
«In einer perfekten Welt könnte ich es mir leisten, mich voll und ganz auf das Studium zu fokussieren. Die Hochschule war für mich ein kleines Paradies, in dem ich meiner grossen Leidenschaft nachkommen durfte.» Doch als Familienvater habe er Verpflichtungen, denen er nachkommen müsse. «Rechnungen bezahlen sich nicht von alleine.»
Und dass er nun ein eigenes Unternehmen führen darf und mit «Happy Day» ab dem 27. September die wohl beliebteste Sendung des Landes moderiert, sei eine tolle Alternative. «Ich habe zuvor immer gesagt, ich habe es mit den Moderationen gesehen und fühle mich in meiner Arbeit wohl. Doch als die Anfrage von SRF für ‹Happy Day› kam, hat das etwas in mir ausgelöst.» Ein Zeichen für ihn, diesen Schritt zu wagen. Im Vorfeld der Livesendung hat er bereits einige Beiträge vorproduziert und ist sich sicher: «Ich bin bei ‹Happy Day› genau am richtigen Ort. Ich habe ein Talent dafür, mich in andere Leute hineinzufühlen – und das kann ich in der Sendung voll ausleben.»