«Ich werde meine Familie vermissen»

In den USA startet der Bündner seine Karriere als Ski-Kommentator. Wermutstropfen: Er wird seine Liebsten länger nicht sehen.

Am Bildschirm wirkt er souverän, kompetent und freundlich. Den Mann aus Davos privat zu treffen ist noch eine Dimension mehr.  Jann Billeter (42) ist von einer seltenen Offenheit und Natürlichkeit. Das Wort sympathisch ist dabei fast etwas untertrieben.

Ende Monat startet der einstige Eishockey-Profi und «sportpanora-ma»-Moderator in ein neues Bildschirm-Abenteuer: Er tritt bei den Frauen-Skirennen die Nachfolge von Stefan Hofmänner an, der zu Swiss-Ski gewechselt hat. «Live kommentieren ist für mich die Königsdisziplin», erklärt der Sonnyboy der GlücksPost kurz vor seiner Abreise nach Amerika, wo mit den Übersee-Rennen die Skisaison erst richtig gestartet wird. Tage zuvor war er noch für eine andere ehrenvolle Aufgabe nominiert: als Aussen-Moderator des Davis-Cup-Finals in Lille, Frankreich.

«Sicher werde ich zum Weltcup-Auftakt elf Tage und im Februar bei der Ski-WM in Vail, Colorado, 14 Tage weg von der Familie sein und sie vermissen. Aber ich werde täglich mit meinen Lieben skypen und den Kindern per Skype auch mein Hotelzimmer und die Gegend zeigen, wo ich gerade bin. Lake Louise zum Beispiel ist ein wundervoller Ort», schwärmt er. Der zehnjährige Kimo und die achtjährige Luana zeigen ihm auf dem Bildschirm im Gegenzug, was sie gerade beschäftigt. Positiv an seiner neuen Aufgabe findet Jann, dass er erstmals seit 15 Jahren zwischen Weihnachten und Neujahr Ferien hat. «Weil ich den Spengler Cup nicht mehr kommentiere, kann ich die ganze Zeit mit der Familie verbringen und mit ihnen Hobbies wie Eishockeyspielen und Skifahren ausüben. Die meisten Davoser, die im Unterland wohnen, fahren über die Festtage zurück in die Heimat. Somit bleibt in diesem Jahr auch für uns noch mehr Zeit für Freunde und Verwandte.»

Die Begeisterung für den Wintersport scheint Jann Billeter in die Wiege gelegt worden zu sein. «Das zeigt schon mein Geburtsdatum», schmunzelt er. «Ich wurde am Tag geboren, als Marie-Theres Nadig in Sapporo Gold in der Olympia-Abfahrt holte und auch Bernhard Russi in derselben Zeit grosse Erfolge feierte. Heute ist er mein Arbeitskollege. Mit meinem Co-Kommentator Michi Bont bin ich seit Jahren eng befreundet. Auch das ist top am neuen Job.»

Das «sportpanorama» wird Jann Billeter weiterhin im Team mit Matthias Hüppi und Bernard Thurnheer moderieren. «Bevor ich zum Job als Ski-Kommentator Ja sagte, habe ich mich mit meinen Vorgesetzten und Arbeitskollegen ausgetauscht, und wir haben nun eine ideale Lösung gefunden.»