«Ich werde mich Ende des Jahres zurückziehen»

Es werden turbulente Monate für die auch in Deutschland berühmte Sängerin aus Pfäffikon SZ. Aber das mag sie. Dennoch will sie es schon bald etwas geruhsamer nehmen. Im Interview mit der GlücksPost spricht der Schlagerstar aber auch über die Bedingungslosigkeit der Liebe.

Von Rüdiger Sturm und Remo Bernet

Beatrice Egli reitet auf der Erfolgswelle und bringt nun eine neue Version ihres Erfolgsalbums «Balance» ­heraus. Privat findet die 35-Jährige dieses Gleichgewicht aber nicht immer. Zum Glück steht ihr die Familie zur Seite. Und so ist sie auch innerlich stark genug, demnächst neben Dieter Bohlen (70) als Jurorin bei «Deutschland sucht den Superstar» anzutreten.

GlücksPost: Nach «Balance» veröffentlichen Sie jetzt die Neuversion «Alles in Balance – Leise», auf dem unter anderem akustische Versionen Ihrer Lieder zu hören sind. Mögen Sie es persönlich lieber laut oder leise?

Beatrice Egli: Ich mag beides gleicher­massen. Morgen brauche ich das Leise, übermorgen das Laute. Musik hat die Magie, mich sowohl zur Ruhe zu bringen, als mir auch die Power zu geben – jeweils abhängig von meiner Stimmung. Bei «Alles in Balance – Leise» hatte ich die Möglichkeit, meine Stimme intimer und persönlicher klingen zu lassen. So konnte ich den Songs eine tiefere Bedeutung geben.

Und wie bleiben Sie im Gleichgewicht?

Ich bringe mich durch meine extremen beruflichen Aktivitäten selbst oft aus der Balance. Man muss schon ein bisschen verrückt sein, sich der Menschenmenge zu stellen. Dann bin ich nervös, ausser Atem, schlaflos und aufgeregt. Da hilft mir die Ruhe, die ich mir in meiner Heimat und meinem vertrauten Umfeld hole. Da kann ich die sein, die ich bin, weil ich da von bedingungsloser Liebe umgeben bin.

Ihre Jurorentätigkeit bei «Deutschland sucht den Superstar» ist ja eine andere Herausforderung. Wie ist jetzt Ihr Verhältnis zu Dieter Bohlen, nachdem sich Ihre beruflichen Wege vor zehn Jahren getrennt hatten?

Wir begegnen uns jetzt anders. Wir haben mehrere Stunden gesprochen, weil wir uns viel zu sagen hatten. Das war sehr wichtig, damit wir gemeinsam einen Neuanfang machen können. Ich habe meinen Respekt vor seiner Leistung, und das ist eine Basis, auf der man gut arbeiten kann. Ich freue mich auf die Herausforderung als Jurorin und denke, dass wir vier unterschiedlichen Charaktere uns zusammenraufen.

«DSDS» geht in diesem Jahr in die 21. Runde. Was macht die Sendung für Sie noch immer so besonders?

Für mich persönlich ist «DSDS» natürlich etwas ganz Besonderes. Es ist der Startpunkt meiner aktuellen Karriere und ich bin dankbar, diese Chance damals erhalten zu haben. Ich hätte nie im Leben damit gerechnet, dass aus meiner Teilnahme bei dieser Castingshow so etwas Grosses entstehen kann. Dass ich so viele Menschen mit meiner Musik erreichen, be­rühren und überzeugen kann. Das ist nach wie vor einfach unglaublich schön. Und genau aus diesem Grund – und weil ich weiss, was für ein grosser, mutiger Schritt so eine Teilnahme und das «sich der Jury stellen» ist – freue ich mich jetzt, gemeinsam mit meinen Jurykollegen Loredana, Pietro Lombardi und ganz besonders Dieter Bohlen auf der anderen Seite des Jurypults Platz zu nehmen und den neuen Kandidatinnen und Kandidaten genau diese Chance zu bieten, die ich vor elf Jahren bekam.

Was ist denn mit Ihren aktuellen Erkenntnissen Ihr Verständnis von Liebe?

Liebe ist ein Begriff, der oft viel zu klein gehalten wird, weil man ihn auf eine einzige Person, das heisst auf eine Beziehung, reduziert. Dabei ist sie viel mehr. Sie ist der Beginn von allem, was ich tue. Damit wären wir beim Älterwerden. Denn dabei lernst du, dich selbst zu lieben. Du kannst auch keinen anderen lieben, wenn du nicht die bedingungslose Liebe zu dir selbst hast.

Wenn man Sie googelt, findet man Schlagzeilen zu Ihnen wie «So muss ihr Traummann sein». Wie stehen Sie zu solchen Titeln?

Das Leben ist ständige Ver­änderung, und die Prioritäten werden über die Jahre andere. Deshalb ist es ein bisschen nervig, wenn solche alten Aussagen, die ich teil­weise vor zehn Jahren gemacht habe, ein Leben lang im Netz bestehen bleiben. Denn mein Leben und meine Ansichten haben sich gewandelt. Andererseits nehme ich das gelassen.