«Ich glaube, wir werden die Krise langsam überwinden»

Im Jahr 2022 wird die Welt weiterhin mit Schwierig­keiten zu kämpfen haben – aber die Star-­Astrologin macht auch Hoffnung. Ihr eigener grosser Wunsch? Mehr Harmonie unter den Menschen. Und erst einmal etwas Ruhe, denn sie war zuletzt viel beschäftigt.

Wie geht es weiter? Worauf können wir uns freuen? Fragen, auf die wir gerade in Pandemie-Zeiten gerne eine Antwort hätten. Star-Astrologin Elizabeth Teissier (83) hat für die GlücksPost in die Sterne geschaut. Und verrät, was sie ganz persönlich beschäftigt.

 

GlücksPost: «Auch 2021 wird kein super Jahr», prognostizierten Sie 2020. Beginnen wir jedoch positiv: Gab es Entwicklungen, die Sie im Guten überrascht haben?

Elizabeth Teissier: Da muss ich echt nachdenken, denn was man all­gemein in der Welt als Fortschritt bezeichnen kann, muss man erst mal finden! Nur ein Beispiel: Als Trump – wie ich ja in meinem Buch «2020» prognostiziert hatte – die Wahl gegen Biden, Skorpion der dritten Dekade, verlor, atmete man zuerst erfreut auf. Ich hatte aber im Januar geschrieben, dass Biden nach seinen exzellenten Sternen 2020 ab 2021 eher nega­tive Einflüsse bewältigen muss, mit einer speziell schwierigen Phase im Herbst. Was ja ebenfalls eintraf, denn die Kritik an ihm war ganz schlecht, etwa wegen des schnellen Truppenabzugs aus Afghanistan. Natürlich war es im Mai ein erhebendes Gefühl, als nach monatelanger Sperre die Res­taurants wieder aufmachen konnten. Da hatten wir endlich einen hoffnungsvolleren Frühling. Auch wenn es nur ein «Waffenstillstand» war.

Inwieweit haben sich Ihre Prog­nosen ansonsten bestätigt?

Ich war vorsichtig bezüglich ­Corona, denn Astrologie kann ja kaum präzise Ereignisse vorher­sagen. Man kann aber die schwierigen Zyklen interpretieren, und meine Prognosen für 2020 und 2021, in denen ich von einer Verhärtung der Fronten, mehr Into­leranz sprach, von immer stärkeren Problemen mit Internet und elektronischen Medien. Ganz zu schweigen von den gesundheitlichen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Problemen, die wir im Moment nicht in ihrer ganzen Wucht erfassen.

Wie sehen Sie denn die weitere Entwicklung der Pandemie? Im Moment sieht es ja nicht gut aus.

Auch wenn wir das Virus nicht ausrotten – was erst 2024 möglich sein sollte –, so sollten wir doch besser mit ihm leben können. Aber gleichzeitig schreitet die totale Digitalisierung der Gesellschaft voran, was mich nicht sehr optimistisch stimmt.

Was sagen Ihnen die Sterne ganz ­generell zu den Aussichten 2022? Was stimmt Sie positiv, was macht Ihnen Sorgen?

Wir erleben derzeit eine Spaltung in Europa, wie wir sie eigentlich nie kannten. Ein paar kluge Menschen haben das wohl erkannt, und ich hoffe, dass wir alle unseren guten und gesunden Verstand gebrauchen, um einige unserer demokratischen Regeln besser zu schützen. Das wird zum Beispiel im kommenden Sommer notwendig sein, wenn sich eine Krise ­Europas durch die Dissonanz von Jupiter-Saturn (der Zyklus der EU) zuspitzen könnte. Das dauert bis 2023 …

Was können Sie zur Situation der Schweiz voraussagen?

Ich glaube, dass wir die Krise langsam überwinden werden. Speziell im Februar ist ein Zyklus (Jupiter-­Uranus), der oft für bahnbrechende Entdeckungen steht. Vielleicht gibt es ein neues Me­dikament, effizienter als die Impfung, und wir kehren zu einem normaleren Leben zurück. Die Schweiz hat ja die Krise relativ gelassen gemeistert bisher, wenn man beobachtet, wie es bei un­seren Nachbarn im Süden und Westen lief. Das sollte auch 2022 ähnlich verlaufen.

Im November war der Weltklima­gipfel: Wie beurteilen Sie die ­Klimakrise aus astrologischer Sicht?

Eine meiner grossen Hoffnungen ist der Zyklus Jupiter-Neptun im April/Mai, eine Konjunktion, die nur alle 13 Jahre stattfindet, noch dazu im Zeichen Fische, das in der Tradition von Neptun und Jupiter «beherrscht» wird. Vielleicht gibt es Ereignisse oder Entscheidungen im April, die uns wirklich weiterbringen?

Die derzeitige Lage lässt viele ­Menschen ratlos oder gar ver­zweifelt zurück. Können die Sterne helfen, mit persönlichen Tiefs umzugehen?

Die Transite der Planeten sind während bestimmter Phasen eher negativ, aber man kann dann wenigs­tens sagen, wann diese ­Periode wieder besser wird. Und wie jemand umgeht mit disso­nanten Einflüssen, hängt stark vom Geburtshoroskop ab. Kämpfer finden sich bei Kontroversen oder in schwierigen Situationen oft ganz gut zurecht. Bei den Chinesen heisst Krise auch Möglichkeit, sich zu ver­ändern, was nicht ­immer negativ für die spä­tere ­Zukunft ist, auch wenn wir es im Moment als sehr störend empfinden.

Wie haben Sie ­persönlich 2021 ­erlebt?

Es war für mich ein recht hektisches Jahr, denn ich habe meine Memoiren geschrieben, aus hunderten von Notizen ein paar der für mich wichtigen Dinge zu Papier gebracht. Das ist ein wenig wie eine Therapie. Man wird sich ganz klar bewusst, wie schnell die Zeit vergeht. Ein abso­lutes Highlight war schon Ende 2020 die Aufnahme meines Songs «Peace, Perfect Peace».

Ein Jubiläum stand auch an: Sie und Ihr Mann hatten den zehnten Hochzeits­tag. Wie haben Sie diesen gefeiert?

Nur zu zweit, in Montreux am Genfersee. Meine Töchter konnten nicht kommen, es war eher ein besinnliches Dinner. In dieser verrückten Zeit hat man ja ­keine grosse Lust, irgendwohin zu fliegen. Und der Blick auf den Mont Blanc ist ja auch nicht übel – es muss ja nicht der Everest sein.

Kennengelernt haben Sie Gerhard Hynek bereits 1981, vor genau 40 Jahren: Was macht ihn nach wie vor zum richtigen Mann für Sie?

Er hat diesen gelassenen Schütze-­Charakter und einen österreichisch-slawischen Humor, er bewahrt in allen Situationen die Ruhe. Was mich übrigens manchmal auf die Palme bringt. Denn sobald ein Hindernis auftaucht, stürme ich die Barrikade. Gerhard aber hat die Lebenseinstellung, dass sich viele Probleme ganz von selbst lösen. «Nur nix überstürzen!», wie eben Österreicher – oder Wiener – gerne sagen.

Erstellen Sie sich selbst jeweils auch ein persönliches «Liebes-­Horoskop»?

Ich bin ja süchtig nach meinen Ephemeriden, das sind die täglichen Positionen der Planeten und der Mondknoten. Jeden Morgen sehe ich mir die Konstellation an und versuche, gute Momente auch richtig zu nützen. Das bringt dann Gerhard auf die Palme, der sich nicht vorher beeinflussen lassen will (lacht). Da haben wir gleich Gesprächsstoff fürs Frühstück! Wie ja schon Nietzsche schrieb: «Nichts ist schlimmer in einer Ehe als Langeweile.»

Was sind Ihre privaten Pläne für 2022?

Ich will jetzt einmal richtig ausspannen. Die letzten zwei Bücher waren jeweils harte Arbeit. Man merkt dann auch, dass man nicht mehr dieselbe Energie hat wie mit 50 oder 60. Jeden Tag bewusst erleben und geniessen ist schon ein gutes Programm. Dankbar sein für alle die schönen Dinge. Nicht umsonst haben wir in der Mitte des «Peace, Perfect Peace»-Songs mit Harold einen Vers von Omar Khayyam verwendet, einem persischen Poet des 11. Jahrhunderts: «Das Leben ist wie ein Hauch, ein vorüberziehender Hauch.»

Ihre Memoiren, die Sie erwähnten, werden im Frühling auf Französisch veröffentlicht, im Herbst voraussichtlich auf Deutsch. Was dürfen die Leserinnen und Leser erwarten?

Ich erzähle eine Menge Dinge aus meinem Leben, über Menschen, die mir wichtig waren und noch sind, wie ich bestimmte Krisen erlebte, aber auch erfreuliche Anekdoten.

Weihnachten steht vor der Tür: Wie feiern Sie?

Geplant ist, an Heiligabend bei meiner Tochter in Südfrankreich zu feiern, im engsten Kreis. Übrigens: Ausgerechnet am 24. Dezember wird der dissonante Zyklus Uranus-Saturn wieder exakt, was Spannungen und Druck symbolisiert.

Haben Sie einen Weihnachtswunsch?

Es ist zwar nicht sehr originell: Ganz wichtig wäre, dass wir wieder in Harmonie miteinander leben, all die düsteren letzten Monate vergessen. Aber auch die Natur und die Kinder müssen besser geschützt werden, Tiere sollten weniger leiden, etwa durch Massentierhaltung. Um nur diese Beispiele zu nennen. Ich wünsche mir für 2022 ganz einfach: Spaziergänge, Restaurant­besuche mit Freunden, ab und zu ein Museum, ein Konzert, ohne Schranken. Und trotz Saturn-­Uranus hoffe ich auf möglichst harmonische Festtage!