«Schauen wir, was der liebe Gott für mich noch vorgesehen hat»

Ein Tag mit ihren vier Neffen sei Balsam für die Seele, sagt die Sängerin. Kinder liebt sie über
alles, doch
eigene hat die Single-Frau
keine. Obwohl sie bald 40 wird, beunruhigt sie das aber nicht.

Da schlägt ihr Herz höher, wenn Francine Jordi (38) von «ihren» vier Buben umgeben ist! Sie heissen Thilo (11), Lorin (9), Moreno (6) und Elio (2) – und sind die Söhne ihrer Schwester Tanja (40). «Sehen wir uns, werde ich immer sofort in ihren ‹Club› aufgenommen. Da bin ich automatisch die Fünfte im Bunde», erzählt die Schlagersängerin und Moderatorin glücklich. «Das ehrt mich sehr! Meine vier Lausbuben und ich sind ein starkes Team!» Wie nah sie sich sind, zeigte sich beim Ausflug auf den Erlebnis-Bauernhof Hofmatt im bernischen Wattenwil, wohin sich Francine Jordi mit ihrenNeffen exklusiv begleiten liess. Natürlich durfte dabei auch einer nicht fehlen: ihr geliebter Labrador Theo.

GlücksPost: Werden Sie von Ihren Neffen «Tante Francine» gerufen?

Francine Jordi: Nein, für meine Neffen bin ich immer nur das Gotti. Das bin ich zwar eigentlich nur für meinen ältesten Neffen, aber seine jüngeren Brüder haben das einfach übernommen.

Wie oft ziehen Sie mit IhrenNeffen gemeinsam los?

Mehrmals im Jahr. Es ist ja nicht so, dass nur ich viel unterwegs bin, sondern auch sie haben mit Schule, Sport, etc. einen vollen Terminkalender. Das Schöne ist, dass wir alle in einer Region wohnen, somit sehen wir uns relativ häufig. Kürzlich haben wir beispielsweise einen Wanderausflug auf die Schynige Platte im Berner Oberland unternommen. Für mich ist es ein Geschenk, dass meine Schwester mich an ihren Kindern so teilhaben lässt. Ein Tag mit meinen vier Neffen ist wie Balsam für die Seele!

Was können Sie von denKindern lernen?

Die Unbeschwertheit und die Freude auch an kleinen Dingen. Kinderaugen sehen und entdecken mehr. Das geht uns Erwachsenen leider viel zu schnell verloren.

Haben Sie nicht auch Lust, irgendwann eigene Kinder zu bekommen?

Ich liebe Kinder über alles. Aber bislang hat sich das einfach noch nicht ergeben. Schauen wir, was der liebe Gott für mich noch vorgesehen hat. Ich denke aber, dass es für ein glückliches Leben keine Rolle spielt, ob man Kinder hat oder nicht. Natürlich hat man jede Menge Spass mit ihnen. Das merke ich auch, wenn ich mit meinen Neffen zusammen bin. Ich bewundere meine Schwester dafür, wie sie es mit vier Kindern schafft. Sie kümmert sich zudem noch um den Bauernhof, um ihren Mann und arbeitet Teilzeit in einem Kinderheim. Sie macht das toll. Und an den Buben sieht man, wie gut ihr alles gelingt. Die vier

sind so ausgeglichen und toll erzogen und kommen miteinander prima klar. Ich bin stolz auf meine Schwester und mir nicht sicher, ob mir das auch so gut gelingen würde.

Wie schaut es denn in der Liebe bei Ihnen aus?

Es gibt nichts Neues zu berichten. Ich bin ein zufriedener Single – und das ist auch gut so. Lieber ein glücklicher Single als unglücklich vergeben. Ich sage immer: Die Liebe wird einen finden.

Also Single-Lust statt Single-Frust?

Auf jeden Fall! Es gibt doch so viele Beziehungen, in denen die Menschen unglücklich sind. Und trotzdem halten sie aus Gewohnheit an ihrem Partner fest. Das will ich auch nicht verurteilen, das muss jeder für sich selbst entscheiden. Ich möchte in der Liebe keine Kompromisse eingehen. Und ich vermisse derzeit nichts: Ich habe so ein tolles Umfeld mit der Familie und mit meinen Freunden.

Zweimal durften Sie mit Alexander Mazza die «Stadlshow» moderieren. Würden Sie es wieder tun?

Für mich war es eine tolle Erfahrung. Ich durfte meine Modera­tionsfähigkeit in der Königsdis­ziplin, der Eurovisions-Samstagabend-Live-Show, unter Beweis stellen. Das war eine Riesenchance, und es haben sich viele neue Möglichkeiten daraus ergeben. So bekomme ich auf SRF 1 eine neue Sendung – «Nur für Dich», die vom 4. bis 25.7. jeweils montags um 20.05 Uhr läuft. Im Zentrum der vierteiligen Sommerserie stehen je ein bekannter Musiker und sein grösster Fan.

Sie werden auch den «Silvesterstadl» moderieren – mit Jörg Pilawa.

Ich freue mich auf diese erneute Herausforderung und danke für das Vertrauen, das die Verantwortlichen auch weiter in mich setzen.

Es gab für Sie und Ihren Kollegen damals reichlich Kritik, Spott und Häme. Trafen Sie die Vorwürfe?

Kritik kommt immer, egal, was du tust und wie gut du es gemacht hast. Wenn Kritik berechtigt ist, finde ich sie sehr hilfreich und empfinde sie als Geschenk. Aber wenn es nur Kommentare sind, die verletzend und unfair sind, dann mache ich es wie bei einem ungewollten Geschenk: Ich nehme es einfach nicht an.

Haben Sie sich mit den Jahren ein dickes Fell zugelegt?

Ich denke, dass man mit jedem Lebensjahr auch gelassener wird und nicht mehr alles an sich heranlässt. Ich kenne meinen Weg, weiss, was ich kann und möchte. Ich kann auch gut einschätzen, was an meiner Moderation gut und weniger gut war. Und am Ende ist es Geschmacksache. Ich habe auch viel positive Kritik erhalten und habe mich darum auch über das Moderationsangebot des Schweizer Fernsehens sehr gefreut.

Welche Träume möchtenSie sich noch erfüllen?

Reisen war neben der Musik schon immer meine grosse Leidenschaft. Ich war neulich in Asien, um ein chinesisches SOS-Kinderdorf zu unterstützen. Da hatte ich die Chance, die Chinesische Mauer zu sehen. Den Tadsch Mahal in Indien und das Kolosseum in Rom habe ich auch schon besichtigt. Das heisst, mir fehlen nur noch vier der neuen sieben Weltwunder. Somit würde ich gerne noch nach Jordanien, Mexiko, Peru und Brasilien reisen, um meine Liste zu vervollständigen (lacht).

Wie lautet Ihr Lebensmotto?

Man macht keine Fehler, sondern nur Erfahrungen.