Ein Jubiläum zum Verlieben

Die Familie steht für den Volksmusik-­Sänger aus dem Heidiland an erster Stelle. Für Karin, mit der er in diesem Jahr den 20. Hochzeitstag feiert, und die Kinder Adriana und Samuel nimmt er sich trotz voller Agenda immer Zeit.

Von Irene Lustenberger

Es ist der 16. Januar 1994. Der 21-jährige Stefan Roos tritt als Sänger einer Rockband in Wangs SG auf. Vor dem Konzert fällt ihm eine hübsche junge Dame aus Sargans auf. Er spricht sie an, erfährt dann aber, dass sie nur kurz dort ist und an ein anderes Fest möchte. Der Sänger ­absolviert das Konzert und geht dann ebenfalls an das Fest, weil er die junge Dame wiedersehen möchte. «An der Bar lernte ich Karin dann kennen und wir verabredeten uns für den nächsten Tag.» Ein halbes Jahr später wird die junge Liebe auf die Probe gestellt. Karin tritt ihren lang­ersehnten Sprachaufenthalt in Australien an. «Ich beschloss, ihr nach drei Monaten nachzureisen», erzählt der Bad Ragazer. So entdeckt das frisch verliebte Paar das Land gemeinsam. 

Auf den Tag zehn Jahre nach dem Kennenlernen macht Stefan Roos seiner Karin einen Heirats­antrag. «Mit Diamantring und roten Rosen ging ich vor ihr auf die Knie», erzählt er. Im August 2004 heiratet das Paar ­zivil, im September kirchlich. Der Sänger erinnert sich daran, als ob es gestern gewesen wäre: «Unsere zivile Trauung fand in Bad Ragaz statt, die kirchliche in Sargans.» Es sei Karins Wunsch ge­wesen, in Weiss zu heiraten, und zwar in der kleinen ­Kapelle in der Nähe des Bauernhofs, wo sie aufg­e-wachsen ist. «Ich war nie in meinem ­Leben so nervös wie an diesem Tag. Ich habe gezittert wie Espenlaub, als ich in die Kirche gelaufen bin.»

Dass sich die beiden so kurz nach der Ver­lobung das Ja-Wort gaben, hat einen traurigen Grund: Stefans ­Vater war an Krebs erkrankt, die Ärzte gaben ihm höchstens noch ein Jahr. «Wir haben ihn bis am Schluss zu Hause gepflegt. Und zwei Monate nach unserer Hochzeit ist Papi im Alter von 59 gestorben», sagt der Volksmusik-Sänger traurig. Er musste nicht nur den frühen Tod seines Vaters verkraften, auch sein Cousin, Freund und Götti seiner Tochter starb aus dem Nichts an einem Herzstillstand – mit 47 Jahren. Im vergangenen Jahr musste sich die ­Familie auch von Karins Vater verabschieden. «Aber es gehört halt leider zum ­Leben dazu, dass Leute kommen und gehen.» Er klopft auf den Tisch. «Holz alange! Wir vier hatten bis jetzt das Glück, dass wir nie gross krank waren oder einen Unfall hatten.»