Den Optimismus nie verloren

Die privaten Sorgen der letzten Jahre waren kein Geheimnis, seine Krebserkrankung aber schon. Mit seinem traurigen Schicksal habe der Schlagerstar aber nie gehadert, erzählt jetzt sein bester Freund.

Es waren seine grössten Erfolge, die Chris Roberts Ende Mai bei einem Auftritt wie gewohnt sang – «Du kannst nicht immer 17 sein» oder «Ich bin verliebt in die Liebe». Ein letztes Mal: Nur drei Wochen später war der 73-Jährige an den Folgen von Lungenkrebs gestorben. Seit Ende 2015 litt er daran: Ihm wurde ein Teil der Lunge entfernt, er musste sich Chemotherapien und Bestrahlungen unterziehen. Doch der Krebs hatte bereits gestreut. «Chris wollte es nicht öffentlich machen. Er hatte Angst, keine Engagements mehr zu bekommen», meint Dr. Dieter Meckl, der seit 43 Jahren mit dem Schlagerstar befreundet war. «Zuletzt ist er aus dem Spital zum Auftritt und zurück gefahren.» Er habe nie gejammert, nie gefragt, warum es gerade ihn treffe. «Er hat sich eingerichtet auf die Diagnose, sich trotzdem Hoffnung gemacht. Er war ein optimistischer Mensch.»

Auch als ihm die Ärzte unlängst nur noch ein halbes Jahr zu leben gaben, meinte er, das sei nun halt so, erinnert sich Meckl. «Wir haben mal darüber gesprochen, in der Schweiz Sterbehilfe in Anspruch zu nehmen, da er nicht leiden wollte. Aber plötzlich wurde alles so schlimm. Er hatte zuletzt noch einen Schlaganfall, konnte nicht mehr sprechen.» Wegen der starken Schmerzen sei er dementsprechend behandelt worden. «Da will man dann auch gehen.» Ob private Sorgen – Rosenkrieg mit Ex-Frau, finanzielle Probleme, Steuerrazzia – den Krankheitsverlauf beschleunigt haben?

Seine Kinder David (32), Jessica (28) und Jerome (27) waren bei ihm, als er starb. «Er hat uns gezeigt, niemals aufzugeben, immer auf das Schöne zu blicken und sich am Leben und an den Menschen zu erfreuen», schrieben sie in einem offenen Brief. «Wir sind wahnsinnig traurig, dass wir ihn gehen lassen mussten. Er war ein grossartiger Mensch, uns ein liebevoller Vater und Grossvater, ein verlässlicher Freund und einzigartiger Künstler.» Auch Chris’ Ex-Frau Claudia (53) meldete sich zu Wort: «Die Nachricht macht mich sehr traurig. Auch wenn wir uns in den letzten Jahren sehr fremd geworden sind, verbinden uns drei wunderbare Kinder.»

In einer letzten Botschaft sagt Chris Roberts: «Ich habe das Leben so sehr geliebt, lebe immer noch gern. Aber es betrübt mich zutiefst, nicht mehr miterleben zu können, wie sich meine Kinder und Enkel entwickeln.»