Heiraten ja, Kinder nein

Nächstes Jahr stehen beim Komiker gleich zwei grosse Feiern an: das Hochzeitsfest mit Partnerin Mirjam und sein 50. Geburtstag.

Das Eidgenössische Schwing und Älplerfest 2010 ist in vollem Gang. Einer unter den 47000 Zuschauern hat nur Augen für eine Frau, obwohl das Schwingen in den letzten Monaten zu seiner Leidenschaft geworden ist: Beat Schlatter. Der Zürcher Komiker hat Schmetterlinge im Bauch. Die kribbeln wegen einer Bernerin: Mirjam Fischer. «Schlatti» hat es dermassen den Ärmel reingezogen, dass er einen entscheidenden Entschluss gefasst hat. «Ich werde Frau Fischer nächstes Jahr heiraten. Dann werde ich 50, kann zwei Feste auf eines legen und voll zuschlagen. Zudem fällt mein 50. Geburtstag nicht so auf; Heirat quasi als Tarnung», sagt er schelmisch grinsend. «Das Wichtigste: Mirjam hat ja gesagt.» Der Spassvogel schwelgt im Liebesglück.

«Vielleicht werden wir im Schwingerclub heiraten.» Beat lächelt hintergründig. Wie bitte? «Nein, nein, im Schwinger-, nicht Swingerclub. Dort, wo ich in den letzten Monaten für meinen Film ‹Hoselupf›, der im Februar 2011 in die Kinos kommen wird, das Schwingen trainiert habe.

Eigentlich wollten Beat und Mirjam schon im Oktober heiraten. Aber der Film ist noch nicht abgedreht. Zudem steht Schlatter mit Ex-Kabarett-Götterspass- Kollege Patrick Frey seit 27. August wieder auf der Bühne. Die beiden spielen in der selbstgeschriebenen komischen Tragödie «Das Drama» zwei schräge Vögel. «Aber keine Tunten», wehren sich Schlatter und Frey. «Im Vorfeld haben wir lange recherchiert und das Drehbuch vorab einem Homosexuellen zum Lesen gegeben. Der fand alles okay.» Auch wenn das Stück tragisch endet, haben die beiden bei den ersten Auftritten in der Provinz viel Beifall bekommen. «So, wie sie lachten, scheint das Publikum viel Spass gehabt zu haben.»

Wie sieht es denn beim künftigen Ehepaar Schlatter/ Fischer mit Kindern aus? Beat: «Eine Adoption könnten wir uns durchaus vorstellen. Einer, der mindestens 18 ist und ein bisschen Geld heimbringt.» Dann wird er ernst: «Ich hatte lange das Bedürfnis nach eigenen Kindern. Es gab sogar Zeiten, da wurde ich melancholisch, wenn ich junge Väter beim Spielen mit ihren Kindern sah. Ab und zu gibt es solche Anwandlungen immer noch. Aber meine derzeitige Lebensform lässt sich mit Kindern nicht vereinbaren.»

Das Paar, das nach der Hochzeit nicht zusammenleben wird, geniesst seine Freiheit. «Kürzlich waren wir spontan drei Tage in Istanbul.» In Zürich wohnen sie zehn Minuten auseinander. Beat: «Aber wir telefonieren jeden Morgen und jeden Abend.»