So gut wie Papier?

FRAGE: Was taugt dieser elektronische ­Notizblock, von dem man jetzt so viel Werbung sieht?

Robert W., per E-Mail

ANTWORT: Generell ist es sinnvoll, Papier zu sparen, indem Sie Ihre Notizen und Zeichnungen elektronisch verfassen; diese werden alle am selben Ort gespeichert und sind so auch mit Smartphone-Apps wieder auffindbar. Der angesprochene «reMarkable2» für rund 460 Euro ist eine Mischung aus elektronischem Papier zur Inhaltsanzeige und einem Touchscreen, sodass man mit einem Stift darauf zeichnen kann. Dieser Stift hält magnetisch an der Seite des dünnen Gehäuses und kann leicht verlorengehen. Der doppelt so teure Stift mit Radier­möglichkeit ist übrigens herausge­worfenes Geld.

Ich habe das Gerät mal zum Testen gekauft. Die Lieferung erfolgt schnell und zuverlässig. Das Schreiben selber gestaltet sich flüssig wie auf Papier; die elektronischen Tinte-Partikel folgen dem Schreibstift leichtfüssig. Anschliessend lässt sich das Geschriebene in Text umwandeln und als E-Mail verschicken. Auch dies geschieht zufriedenstellend mit hoher Treffer­quote. Diesen Text hier habe ich zum Beispiel handschriftlich auf dem Gerät verfasst.

Zudem lassen sich aus dem Chrome-Browser heraus Texte von Webseiten mit nur einem Klick zum späteren Lesen an das Gerät senden. Um das Notiz-Tablet vollumfänglich nutzen zu können, muss aber Software auf einem nicht zu alten Computer installiert werden. Es gibt auch Apps für iPhones und Android-Geräte.

Nun lässt sich einwenden, dass man denselben Effekt erzielen kann, indem auf einen handelsüblichen, günstigen Papier-Notizblock geschrieben wird und man das Resultat mit dem Smartphone abfotografiert. Das hat in der Tat etwas. Bloss wird dann die Handschrift nicht in Buchstaben umge­wandelt. Zudem kann man dann auch keine Anmerkungen auf PDFs anbringen. Und ausserdem lassen sich auf dem elektro­nischen Notizblock auch noch E-Books lesen.

Fazit: Teures, aber faszinierendes Werkzeug für Notizen.