KOLUMNE «Einfach Digital»
Das Passwort zwischen den Zeilen
Wo schreibt man die Passwörter hin, die man ja eigentlich nirgendwo aufschreiben sollte?
Kürzlich hat ein guter Freund seine Notizblockdatei mit all seinen Passwörtern gelöscht.
Ein anderer Bekannter hat irrtümlich den Adressbucheintrag, in dem er alle seine Passwörter niederschrieb, an einen Geschäftskontakt verschickt.
Beides sind riskante Vorgehensweisen im Umgang mit Passwörtern. Im ersten Fall hat man sie nicht mehr und im zweiten Fall hat sie jemand anderes.
Machen wir uns nichts vor: Trotz aller Ermahnungen schreiben sich die meisten Benutzer ihre Passwörter irgendwo auf. Vielleicht nicht gerade im Umkreis eines Meters um die Tastatur, wo man laut Sicherheitsexperten die meisten davon antrifft.
Passwörter sind nun mal lästig. Bei vielen Services, die ich selten nutze, muss ich mir erst mal ein neues Passwort an meine E-Mail-Adresse senden lassen, bevor ich den Service wieder benutzen kann.
Passwörter sollten komplex sein, denn längst nicht alle Services bieten Zwei-Weg-Autorisierung an, wo man ein schwaches Passwort mit einem per SMS erhaltenen Code kombiniert.
«Komplex» bedeutet: Man kann sie sich nicht merken. Also muss man sie aufschreiben.
Mein Tipp: Nehmen Sie ein unverfängliches Buch aus Ihrer Bibliothek, schlagen Sie es im hinteren Drittel auf und schreiben Sie Ihre Passwörter zwischen die Zeilen. Auf diese Art haben Sie innert kurzer Zeit Zugriff darauf, aber sonst niemand – ausser es stiehlt Ihnen jemand ausgerechnet dieses eine Buch.