Quark tut einfach gut!

Ob innen oder aussen angewendet: Quark ist ein fast schon geniales Nahrungs- und Heilmittel. Er lindert Entzündungen, senkt Fieber, hilft gegen Halsweh und Sonnenbrand – und stärkt die ­Muskeln.

«Quark macht stark» – an dem Spruch ist etwas dran. Besonders Magerquark gilt bei Sportlern als Geheimtipp für den Muskelaufbau. Denn Quark enthält viel Eiweiss, das der Körper zum Aufbau neuer Muskelzellen und zur Regeneration verwenden kann. Auch wer abnehmen will, kann auf Quark setzen. Er enthält neben Eiweiss auch Kalzium, Kalium und Natrium und eine ganze Palette von Vitaminen. Und er sättigt schnell und nachhaltig. Magerquark mit Früchten ist deshalb ein ideales Frühstück für Abnehmwillige.

Aber Quark wirkt nicht nur innen – auch äusserlich angewendet ist er ein Multitalent. Den Knöchel verstaucht, ein schmerzendes Kniegelenk, eine Erkältung erwischt, zu viel Sonne oder einen Insektenstich? Ein Quarkwickel kann helfen! Er wirkt abschwellend, kühlend und entzündungshemmend.

Quark ist ein Frischkäse aus entkalkter und gesäuerter Milch und gilt als natürliches Antibiotikum. Wissenschaftlich erforscht ist seine Heilkraft zwar nicht – aber wer es ausprobiert hat, schwört auf das altbewährte Hausmittel. 

Gut gewickelt

Der Klassiker in der Anwendung ist der Quarkwickel. Streichen Sie dazu eine etwa 5 mm dicke Schicht Quark auf ein Baumwolltuch, und legen Sie es mit der beschichteten Seite auf die betroffene Stelle – oder streichen Sie den Quark direkt auf die Haut und legen Sie das Tuch darüber. Mit einem zweiten Tuch zudecken und fixieren. Lassen Sie den Quark wirken, bis er eingetrocknet ist.

Legen Sie einen Quarkwickel aber nie auf Verletzungen oder offene Wunden. Wird der Wickel als unangenehm empfunden oder beginnt man zu frieren, sollte man die Anwendung abbrechen.

Hier hilft ein Quarkwickel:

Gelenkschmerzen: Quark lindert Schmerzen und Entzündungen des Bewegungsapparates, hilft bei Prellungen, Verstauchungen, rheumatischen Beschwerden wie Arthrose. Das Kasein im Quark hat eine entzündungshemmende Wirkung, die Flüssigkeit, die er enthält, wirkt kühlend. Wechseln Sie den Wickel, sobald der Quark warm und bröselig wird.

Fieber: Kühle Quarkwickel befreien den Körper über die Haut von überschüssiger Hitze. Wenn der Quark trocknet, entsteht zudem der sogenannte Kapillareffekt: Auf der Hautoberfläche
bildet sich eine Art Sog, der Krankheits- und Giftstoffe aus der Haut ziehen kann. 

Husten, Halsweh, Heiserkeit:
Ein Brust- oder Halswickel wirkt entkrampfend, schleimlösend, abschwellend und hustenstillend. Den Quarkwickel vor der Anwendung auf Zimmertemperatur erwärmen und ein Wolltuch darüberlegen. Nicht anwenden, wenn man friert.

Insektenstich: Streichen Sie etwas Quark auf ein Küchenpapier, und legen Sie es auf den Stich, bis der Quark angetrocknet ist. Bei Bedarf mehrmals wiederholen. Der Quark lindert das Jucken nach dem Stich und wirkt abschwellend.Sonnenbrand: Ein Quarkwickel kühlt die Haut und besänftigt sie. Bei grossflächigem Sonnenbrand kann ein lauwarmes Quarkbad Linderung bringen: 500 g Quark in 1 l heisses Wasser einrühren und auflösen. Das Quarkwasser ins vorbereitete Badewasser geben.

Blasenentzündung: Bei Schmerzen im Unterbauch kann ein Quarkwickel hilfreich sein, bei Brennen im Vaginalbereich eine Quarkeinlage (Slipeinlage dick mit Quark bestreichen und wie gewohnt einlegen). Dazu viel trinken.

Kopfweh: Sogar Kopfschmerzen kann ein Quarkwickel auf der Stirn oder im Nackenbereich in manchen Fällen lindern.

Brustentzündungen: Bei Milcheinschuss, Milchstau oder Brustentzündung wirkt die feuchte Kälte des Quarks schmerzlindernd und abschwellend. Die Milchsäure hilft, die Entzündung abzuleiten.

Es ist also gar keine schlechte Idee, immer etwas Quark im Haus zu haben.  Falls Sie ihn nicht für Heilzwecke brauchen, lässt sich daraus ja immer noch ein Dessert zubereiten, bevor er schlecht wird.