Erholung, aber richtig!

Damit die schönsten Wochen des Jahres wirkliche Entspannung ­bringen, müssen vor allem unnötige Stressfaktoren ausgeschaltet ­werden. Dazu braucht man nicht immer in die Ferne zu schweifen!

Im Jahre 1870 wettete der Amerikaner George Francis Train, dass es ihm gelingen würde, in 80 Tagen um den Erdball zu reisen. Seine Wette war damals gewagt, doch er schaffte es. Seine verrückten Erlebnisse sind uns seither durch das Buch von Jules Verne bekannt.

Heutzutage dauert es nur Bruchteile: Im August 1995 hat eine Concorde die Erde in 31 Stunden, 27 Minuten und 49 Sekunden umrundet! Und auch für uns ist es nach der Pandemie wieder fast selbstverständlich, in einen Flieger zu steigen und uns an einen tropischen Strand in Santo Domingo, Phuket oder Miami in den warmen Sand zu legen und uns bei Sonne und süssem Nichtstun vom Berufs- und Alltagsstress zu erholen.

Doch für Erholung sollten wir uns Zeit nehmen: Wer während der «schönsten Tage des Jahres» wirklich auftanken will, dem raten Experten davon ab, für weniger als zwei Wochen zu verreisen. Noch besser für die Gesundheit sind drei Wochen. Weil unser Körper Zeit braucht, um sich an die ungewohnte Umgebung zu akklimatisieren und den Jetlag zu überwinden. Zudem dauert es ein paar Tage, bis man sich innerlich vom Arbeitsalltag distanziert hat. Wer es mit der Regeneration ernst nimmt, schaltet in den Ferien sein Handy ab und lässt den Laptop zu Hause, um für die Arbeitskollegen in dieser Zeit unerreichbar zu bleiben.

Es lohnt sich, die Ferientage nicht zu stark mit Ausflügen und Aktivitäten zu verplanen, sondern langsam loszulassen und Tag für Tag zu spüren, wie man sich fühlt und worauf man Lust hat. Wer sich zu viel vornimmt, viel erleben und alles nachholen will, was unter dem Jahr zu kurz gekommen ist – von Kindern über Kultur bis Sport –, setzt sich erneutem Stress aus. Erholung ist ein menschliches Grundrecht, das bereits in der Bibel festgehalten wurde: «Sechs Tage sollst du arbeiten, am siebten Tag sollst du ruhen».

Tatsache ist: Wer den Fuss nie vom Gaspedal nimmt und gezielt einen «Boxenstopp» einlegt, dem drohen Herz- und Kreislaufbeschwerden, Erschöpfung oder eine erhöhte Anfälligkeit für Infektionskrankheiten, so die Gesundheitsexperten. Untersuchungen zeigen: Vier von fünf Befragten haben das Gefühl, dass sich die Welt «zu schnell dreht». Auch in der Schweiz ist der Alltag hektischer geworden, und wir stehen ständig unter Strom, um allen Anforderungen gerecht zu werden und nichts zu verpassen. Das «Ausgebranntsein» (Burnout) trifft nicht nur Manager, sondern auch Hausfrauen, Schüler und Rentnerinnen.

Die erholsamste Ferienart wählen

Wer seine Batterien aufladen will, hört auf seinen Körper und seine Seele und wählt je nach Befinden die passendste dieser vier Ferienformen aus:

Zur Ruhe kommen

Wer auf Hochtouren läuft, braucht dringend Regeneration. Die kann auf «Balkonien» stattfinden – mit einem guten Buch, entspannender Musik, Spaziergängen in der umliegenden Natur oder einem Saunabesuch. Wer sich einen Wellnessurlaub gönnt, lässt sich massieren, badet in warmem Thermalwasser und lernt Entspannungstechniken wie Meditation, Qigong oder autogenes Training.

Energie auftanken

Auch hier lohnt sich ein Aufenthalt in einem Wellnesshotel in der Schweiz oder in der näheren Umgebung. Setzen Sie auf ein aktives Programm – von Kneippen über Krafttraining bis Walking.

Anregung und Abenteuer erleben

Wer gesundheitlich fit ist, entspannt sich auch bei Fernreisen und auf Kurztrips. Ob Kulturwochenende in Paris, Strandferien auf Hawaii oder Trekking im Himalaja: Gönnen Sie sich genügend Zeit für diese Reise und geniessen Sie die belebenden Eindrücke. Ältere Semester erholen sich auf einer Kultur-Busreise oder einer Kreuzfahrt rund um Europa.

Sich sinnvoll engagieren

Wer sich am besten erholt, wenn er sich mit Gleichgesinnten austauschen kann, bucht Ferien, wo es um ein bestimmtes Thema geht – wie Aquarellmalen, Fastenwandern oder ein Reiki-Seminar.