Die gute Seite der Sonne

Zu Recht wird überall vor den schädlichen Auswirkungen der Sonnenstrahlen gewarnt. Doch in der richtigen Dosierung haben Sie viele positive Seiten.
 
Sommerwetter – nichts wie raus an die Sonne! Oder doch lieber nicht? Dermatologen warnen eindringlich vor den Folgen der Sonnenstrahlen wie etwa Ausschläge, Falten, Sonnenbrand und Hautkrebs. Und auch in den Medien sind oft negative Schlagzeilen zu lesen.
 
Dennoch: Die Sonne belebt Körper und Seele. Sie hat viele gesundheitsfördernde Wirkungen und ist ein klassisches Heilmittel. Aber wie für jedes Heilmittel gilt auch für sie: Stimmt die Dosis, hilft und heilt es, zu viel davon hat folgenschwere Nebenwirkungen. Wir zeigen Ihnen, wie Sie die Heilkraft der Sonne für sich nutzen können.
 
Augen
Die Wärme der Sonne fördert die Durchblutung der Augenmuskeln. Dadurch werden die Sehzellen aktiviert und die Sehkraft gestärkt.
So tut es gut: Dreimal pro Woche eine 5-minütige«Sonnendusche». Drehen Sie Ihr Gesicht zur Sonne. Schliessen Sie die Augen und lassen Sie die Wärme auf die Lider wirken. Bewegen Sie den Kopf nach links, rechts, oben und unten. So erreicht das Sonnenlicht alle Seiten. Lassen Sie die Augäpfel unter den geschlossenen Lidern kreisen. Die Bewegung intensiviert die durchblutungsfördernde Wirkung.
 
Blutdruck
Sonnenbaden senkt Bluthochdruck. Weshalb das so ist, hat die Wissenschaft noch nicht genau herausgefunden. Nahe liegend ist, dass sich durch die Wärme die Blutgefässe weiten. Es wird aber auch vermutet, dass die Sonne die Produktion blutdrucksenkender Stoffe im Körper in Gang setzt.
So tut es gut: Verzichten Sie auf ungewohnte Anstrengungen an der Sonne. Da die Wirkung des Sonnenbades mehrere Tage anhält, reichen zweimal 20 Minuten pro Woche. Falls Sie blutdrucksenkende Medikamente nehmen, besprechen Sie sich mit dem Arzt.
 
Immunsystem
Wissenschaftliche Studien bestätigen, dass regelmässiges Sonnenbaden das Immunsystem stärkt und sich die Anfälligkeit für Infekte dadurch deutlich verringert.
So tut es gut: Einmal pro Woche ein halbstündiges Sonnenbad genügt bereits, um sich besser vor Viren & Co. zu schützen.

Haut
Die Sonne lindert Hautkrankheiten. Sie hat einen keimtötenden Effekt, der zum Beispiel Akne reduziert. Bei Neurodermitis wirkt sie entzündungshemmend. Kombiniert mit bestimmten Medikamenten vermindert sie die Zellteilung, die zu Schuppenflechten (Psoriasis) führt. Wichtig: Vermeiden Sie einen Sonnenbrand.
So tut es gut: Zweimal wöchentlich ein 10-minütiges Sonnenbad geniesst die Haut. Sind Sie in Behandlung, sprechen Sie mit dem Arzt.
 
Knochen
Sonnenlicht regt die Bildung von Vitamin D in der Haut an. Es ist für das Wachstum wie auch für die Widerstandsfähigkeit der Knochen und Zähne zuständig.
So tut es gut: Kurbeln Sie die Vitamin D-Produktion an, indem Sie sich dreimal pro Woche eine halbe Stunde im Freien aufhalten. Gesicht und Hände sollten dabei unbedeckt sein.
 
 
Gesundes Sonnenbad
Oberstes Gebot: Meiden Sie die strahlenintensivste Zeit zwischen 11 und 15 Uhr. Machen Sie es wie die Südländer und gönnen Sie sich eine Siesta im Haus. Ob die Sonne scheint oder sich hinter Wolken versteckt: Cremen Sie sich immer am ganzen Körper ein. Tun Sie es mindestens eine halbe Stunde, bevor Sie rausgehen – so lange brauchen Sonnencremes, bis sie ihren Schutz voll entfalten. Achten Sie darauf, dass diese Sie vor UV-A- und UV-B-Strahlen schützt. Empfehlenswert ist ein Sonnenschutzfaktor ab 15 oder höher. Halten Sie sich am Wasser oder in den Bergen auf, ist ein Faktor 30 und mehr sinnvoll, da so 98 Prozent der UV-Strahlen abgefangen werden. Wichtig: Cremen Sie alle zwei Stunden nach. Das sollten Sie  auch tun, wenn Sie eine Sonnecreme benutzen, die den ganzen Tag Sicherheit verspricht.
 
 
Buchtipp
Richard Hobday: «Sonnen ohne Schattenseiten», VAK Verlag, 15.90 Franken.