Gemecker, das Freude macht

Es müssen nicht immer Hund, Katze oder Meerschweinchen sein: Auch Zwergziegen sind tolle Heimtiere – die sogar verschmust sind.

Kleine Wesen, die grosses Vergnügen bereiten! Die meisten Leute kennen Zwergziegen nur aus dem Streichelzoo – doch es sind auch wunderbare Heimtiere. «Obwohl sie viel meckern», sagt schmunzelnd Beatrix Probst, Präsidentin der Zwergziegen Interessengemeinschaft (www.zwergziegen-ig.ch). Von aussen mögen sie wie eine Herde hübscher, aber nicht sehr individueller Tiere erscheinen – doch weit gefehlt. «Wie bei uns Menschen hat jede einzelne Geiss ihren ganz eigenen Charakter. Die einen sind ein bisschen wilder, die anderen etwas schüchterner.» Grundsätzlich seien sie jedoch sehr menschbezogen und zutraulich. Aber auch dort gelte natürlich: Bei den einen ist das «Schmuse-Gen» ausgeprägter als bei den anderen.

Weil sie mit ihrem Gemecker hin und wieder laut werden können, empfehle es sich natürlich nicht, die Zwergziegen mitten in einem Quartier zu halten, sagt die Expertin, die selbst 14 Geissen hat. Die Haltung an sich sei aber nicht schwierig. Das Wichtigste: Als Herdentiere dürfen sie nicht alleine gehalten werden, am besten seien mindestens drei Tiere – die zum Glücklichsein nebst Gesellschaft vor allem eines be­nötigen: Platz! Pro Ziege sollte man zwei bis drei Quadratmeter Stall rechnen und dazu Auslauf: je mehr, desto besser. «Draussen brauchen sie ebenfalls einen Unterstand, damit sie bei schlechtem Wetter Schutz suchen können. Der Zaun sollte, weil sie gerne springen, etwa 1,20 Meter hoch sein», sagt Beatrix Probst. «Und drinnen wie im Auslauf sind Klettermöglichkeiten wichtig – Steine, Baumstämme, im Stall mehrere Etagen.» Die Ahnen unserer Hausziegen lebten im Gebirge, und noch immer zieht es sie in die Höhe. Die Gene!

Zu fressen bekommen sie hauptsächlich Heu und Gras, aber auch mal Leckerli wie harte Brotwürfel und Rüebli. Dazu natürlich täglich frisches Wasser. «Zwergziegen sind wirklich nicht kompliziert», sagt Beatrix Probst. «Und sie geben einem so viel zurück!»