Zecken: Achtung, Blutsauger!

So ein Ausflug in den Wald oder ein Streifzug durchs Unterholz ist
 für Hunde und Katzen sicher eine Freude. Doch dort lauern Zecken. Wie sollte man vorgehen, damit die Parasiten keinen Schaden anrichten?
 
Igitt, was hat der kleine Schnurrli denn da am Kopf? Eine Zecke – wieder einmal! Die Blutsauger sind wahre Plagegeister, nicht nur für Menschen, sondern auch für Tiere. Viele Katzen- und Hundehalter kennen das Problem bestens. Vor allem wenn die Vierbeiner mit Vorliebe im Wald herumstreunen.
 
Weil Zecken für alle Beteiligten sehr lästig sind, rät Dr. Thomas Schneiter von der Tierklinik Sonnenhof in Derendingen, Hunde und Katzen prophylaktisch zu schützen. Es gibt Sprays, Spot-on-Präparate, die regelmässig am Nacken aufgetragen werden, und auch Halsbänder. «Diese wirken bei Hunden sehr gut. Bei Katzen war das früher anders, mittlerweile gibt es aber auch für sie gute Exemplare», sagt der Tierarzt. «Am Ende muss man individuell herausfinden, was beim eigenen Haustier wirkt. Einen 100-prozentigen Schutz gibt es aber nicht.»
 
Eben deshalb sollte man seine Vierbeiner am besten jeden Tag auf Zecken kontrollieren. Nicht nur, weil es ziemlich eklig ist, wenn die Parasiten sich vollgesogen in der Wohnung fallen lassen – und man am Ende noch drauftritt. Sie können auch, wie bei uns Menschen, Krankheiten übertragen. Tierarzt Dr. Schneiter: «Zurzeit ist in der Schweiz beispielsweise Babesiose auf dem Vormarsch. Bei der Infektionskrankheit werden die roten Blutkörperchen zerstört.»
 
Wer eine Zecke an seinem Hund oder seiner Katze entdeckt, sollte sie auf jeden Fall entfernen. Im Fachhandel gibt es spezielle Pinzetten dafür, mit denen es ganz einfach geht. Das Rausdrehen, wie man es früher meist empfohlen hat, sei heute nicht mehr nötig, man könne sie, so der Experte, einfach herausziehen. Allfällige «Reste» lösen sich von selbst ab. Zu oberflächlichen Infektionen und Schwellungen kann es kommen, wenn die Tiere sich an der betroffenen Stelle kratzen.
 
Und in welchen Fällen ist ein Besuch beim Tierarzt ratsam? 
Dr. Schneiter: «Wenn die Schwellung nicht zurückgeht, der Hund oder die Katze Schmerzen hat oder plötzlich schlapp und apathisch wirkt. Glücklicherweise sind die Tiere nach einem Zeckenbiss aber in den meisten Fällen so munter wie zuvor.»