Wunderbares Quak-Konzert

Die Partnersuche ist eröffnet! Das heisst es derzeit bei unseren Laubfröschen. Mit lautstarken Rufen werben die Männchen um die Weibchen. Da die Tiere selten sind, ist ihre Fortpflanzung wichtig.

So klein und so eine starke Stimme! Nur etwa vier Zentimeter misst ein Laubfrosch, sein Quaken aber kann an schönen Abenden bis zu zwei Kilometer weit zu hören sein. Und das «Konzert» ist derzeit im Gange! Von April bis Juni ist Paarungszeit. «Sie sind schon ziemlich aktiv», sagt Biologin Silvia Zumbach von der Koordinationsstelle für Amphibien- und Reptilienschutz in der Schweiz (karch). «Bei Kälteeinbrüchen verziehen sie sich einfach wieder in frostsichere Verstecke.» Das können u. a. Erdlöcher, Holzstapel oder Komposthaufen sein, wo sie auch die Winterruhe verbracht haben.

Die Paarungsrufe der Männchen werden durch ihre Schallblase verstärkt und sollen die Weibchen betören. Sind sie laut und lang anhaltend, haben die Damen einen guten Anhaltspunkt dafür, dass der Verehrer fit und gesund ist, viel Energie hat. Diese nutzen sie denn auch nicht nur einmal. Zumbach: «Hat die Paarung stattgefunden, werben die Männchen sofort um die nächste Partnerin, während die Weibchen nach der Ablaichung ihren Part erledigt haben.»

Jede erfolgreiche Fortpflanzung ist ein Segen für die Laubfrösche, denn diese sind stark gefährdet, der Bestand schrumpft und schrumpft. «Durch Förderprojekte konnten die Populationen in manchen Regionen zwar stabilisiert werden, aber unter dem Strich geht es leider weiter bergab», erklärt Zumbach. Hauptgrund ist das Fehlen von Lebensraum − strukturreiche Landschaften mit Laichgewässern. «Vor 150 Jahren sah es in der Schweiz noch ganz anders aus. Durch die Gewässerkorrekturen beispielsweise gibt es kaum mehr temporäre Feuchtflächen», erklärt die Biologin. «Gewässer, die regelmässig im Spätsommer oder Winter austrocknen, sind jedoch wichtig für Laubfrösche und viele andere Tiere.» Dort finden sie nicht nur Nahrung (Insekten, Spinnen, Schnecken), es gibt auch weniger Feinde wie grosse Fische.

Ein weiteres Problem sei die intensive Landwirtschaft mit Düngemitteln und Co. So sieht Silvia Zumbach die Zukunft der Laubfrösche alles andere als rosig. Umso schöner und wichtiger sind die Quak-Konzerte, die derzeit zu hören sind.