Gut im Bild: Tiermodelagentin und Fotografin Nicole Hollenstein beim Fotoshooting.
Wir sind Models!
Ab ins Rampenlicht! In der Werbung werden häufig Hunde, Katzen und andere Vierbeiner eingesetzt. Nicole Hollenstein aus Wil ist ihre Agentin.
Von einer Modelagentur entdeckt werden, mit der Schönheit Geld verdienen! Davon träumen normalerweise junge Frauen, passieren kann es aber auch Hund, Katze und Co. – oft dank Nicole Hollenstein aus Wil SG. Sie ist nicht nur hauptberufliche Tierfotografin, sondern auch Tiermodelagentin. «Ich vermittle sie beispielsweise für TV-Spots, Plakate oder Möbelkataloge», erzählt sie. «Mir fällt auf, dass immer mehr Tiere in der Werbung eingesetzt werden. Ich hatte schon Versicherungen und Banken als Kunden, Lebensmittelfirmen, sogar das Bundesamt für Umwelt.»
Gefragt seien zu 90 Prozent Hunde und Katzen, in ihrer Kartei hat sie aber längst nicht nur diese. Dort tummeln sich beispielsweise auch Pferde, Minipigs, Meerschweinchen und sogar ein Uhu und ein Ozelot. «Dazu habe ich ein grosses Netzwerk, finde fast alle Tiere, die gewünscht sind», sagt Hollenstein. «Wobei es bei Wildtieren natürlich Grenzen gibt. Ohnehin steht das Wohl der Vierbeiner immer an erster Stellen. Es wird nichts gemacht, was ihnen nicht guttut. Zudem braucht es bei jedem Einsatz die Bewilligung des Veterinäramtes.»
Besondere Fähigkeiten müssen die Tiere, die sogar Beträge im vierstelligen Bereich verdienen können, nicht haben. Hunde sollten natürlich die Grundkommandos kennen, Katzen neugierig und offen gegenüber Fremden sein. Ein guter Test sei da, wie sie sich verhalten, wenn zu Hause Besuch kommt. Verstecken sie sich oder freuen sie sich sogar? Die Aufgaben der Models sind meist nicht besonders kompliziert. «Bei Möbelkatalogen zum Beispiel müssen sie einfach nur auf einem Sofa liegen und dabei schön aussehen», sagt Nicole Hollenstein und lacht.
Sucht die Tiermodelagentin denn noch neue «Klienten»? «Hunde und Katzen habe ich genug. Ich bekomme fast täglich Anfragen von Hundebesitzern, kann kaum noch neue aufnehmen. Auch sind gewisse Hunde gar nicht gefragt – etwa schwarze oder ‹Listenhunde›, also sogenannte Kampfhunde. Das finde ich persönlich zwar schade, aber die Nachfrage ist einfach nicht da», erklärt sie. «An etwas spezielleren Tieren habe ich aber immer Interesse, zum Beispiel an zahmen Schafen oder Ziegen.» Auch sie können durchaus Supermodels werden!
Für Werbung können Tiere selbst vierstellige Beträge verdienen.
