Wer bist du, kleiner Degu?

Schon ihr Name klingt ein bisschen exotisch, und in unseren Wohnzimmern sind sie noch nicht so populär wie andere Nager: Dabei sind Degus nicht nur herzige, sondern auch spannende Haustiere.
 
Süss sind sie mit ihren Knopfaugen und den runden Öhrchen: Degus erinnern an Chinchillas, auch ein bisschen an Meerschweinchen oder Ratten – aber sehen doch irgendwie anders aus. «Es sind eben Haustiere, die nicht jeder kennt. Auch das macht sie spannend», sagt Patrick Gehrig. Er ist seit acht Jahren ein Fan der Nager, betreibt die Internet-Seite www.degu-world.ch. Noch seien Degus zwar nicht besonders populär, das Interesse wachse in letzter Zeit aber stark, weil die speziellen Kerlchen einfach interessant zu halten seien.
 
Heimisch sind Degus, die auch Strauchratten genannt werden, in Chile, wo sie bis auf 1200 Meter über Meer vorkommen und in Gruppen leben. Sie bauen unterirdische Tunnelsysteme mit verschiedenen Kammern und sind tagaktiv, machen sich meist am Morgen und gegen Abend auf zur Nahrungssuche. Da sie in eher kargen Landschaften leben, muss auch ihr Futter in Gefangenschaft dem angepasst sein. Patrick Gehrig: «Hauptnahrungsmittel ist Heu, dazu kommen Blüten, Gräser, Laub, Rinde etc. Auf gar keinen Fall dürfen sie zuckerhaltige Dinge essen, wie etwa Früchte, da sie anfällig auf Diabetes sind.»
 
Degus sind aufgestellte Kerlchen, die mindestens zu zweit gehalten werden müssen. Ihren Rhythmus passen sie meist ihren Haltern an: Wenn alles ruhig ist, nehmen auch sie es ruhig. Ist etwas los, können sie Vollgas geben, wobei da jedes Tier natürlich anders ist. Langeweile mag aber kein Degu. «Der Käfig oder das Terrarium muss abwechslungsreich eingerichtet sein, Schlupfmöglichkeiten bieten und viele natürliche ‹Einrichtungsstücke›, wie Häuschen aus Holz, Äste und Kork.» Ebenfalls wichtig seien Sandbäder, in denen sie nach Herzenslust wühlen können und die zur Fellpflege dienen.
 
Sind Degus eigentlich für Kinder geeignet? Patrick Gehrig meint ja, aber erst ab etwa der vierten Klasse, wenn die Kinder schon Tiererfahrung haben. 
  
Viele Degus lassen sich nicht gerne anfassen, andere wiederum werden total handzahm − je nach Charakter. Spannend zu beobachten sind sie aber alle.