Was brummt denn da?

Wenn die Maikäfer herumfliegen, ist definitiv Frühling. Das Leben der Insekten ist zwar nur kurz, aber dafür sehr geschäftig. Und auch wenn nicht alle sie mögen, haben die Tiere doch auch ihr Gutes.

 

Jetzt schwirren sie wieder durch die Lüfte, es ist schliesslich ihr Monat – die Maikäfer! Ihr Leben beginnt mit Fressen. Innert drei Jahren haben sie sich von der Larve zum Käfer entwickelt und graben sich aus der Erde. Da heisst es: Energie tanken. «Maikäfer ernähren sich von Blättern von Laubbäumen und schätzen auch diejenigen der Obstbäume», erklärt Dr. Christoph Germann vom Insektenbestimmungsdienst des Natur-Museums Luzern. So fühlen sich die Käfer auch in Gegenden besonders wohl, in denen es Hochstämmer gibt und die gut besonnt sind. Denn zu viel Feuchtigkeit mögen die Larven nicht.

Maikäfer sieht man jedes Jahr in einer anderen Region. Denn es gibt im Zyklus von drei Jahren sogenannte Flugjahre, in denen mehr Käfer unterwegs sind. 2012 wäre der Urner Flug an der Reihe. «Es gibt da aber verschiedene Modelle. So kann man sich nicht immer darauf verlassen. Und es hängt auch mit der Larvenentwicklung zusammen und diese wiederum hängt stark von Umwelteinflüssen wie beispielsweise der Witterung ab», sagt Dr. Christoph Germann.

Maikäfer gelten als Frühlingsboten und sind bei manchen Leuten deshalb sehr beliebt. Aber nicht bei allen – weil sie in der Landwirtschaft grossen Schaden anrichten können. Die Larven, die Engerlinge genannt werden, fressen Wurzeln und sind deshalb in der Landwirtschaft nicht gerne gesehen. Die Maikäfer selbst sind zwar weniger zerstörerisch, aber auch sie können an Bäumen Schäden anrichten und die Ernte geringer ausfallen lassen. Erstaunlich eigentlich, denn ihr Leben ist unglaublich kurz – es dauert nur rund vier Wochen. So ist ihr «Programm» denn auch dicht gedrängt: Nach dem Fressen kommt die Fortpflanzung, und dann sterben sie schon bald.

Früher gab es in der Schweiz gelegentlich auch den Waldmaikäfer, heute sieht man aber praktisch nur noch den Feldmaikäfer. Germann: «Der Waldmaikäfer dürfte unter der intensivierten Landwirtschaft stärker gelitten haben. Schade, dass wir sie unseren Kindern kaum mehr zeigen können. Ich hoffe, dass wenigstens der Feldmaikäfer erhalten bleibt. Aber da sieht es zum Glück gut aus.» Maikäfer gehören schliesslich zu unserem Ökosystem und sind für Vögel sogar unverzichtbar. «Gerade zur Brutzeit sind sie ihnen eine proteinreiche und sehr wichtige Futterquelle!»