Vorhang auf fürs Hermelin!

Es ist quirlig, ein gewitzter Jäger – und 2018 das «Tier des Jahres»! Das Hermelin hat aber auch mit einigen Problemen zu kämpfen.

Gugus! Keck lugt das Hermelin in die Kamera – und geht dann flink seiner Wege. Nicht ohne gelegentliche akrobatische Kapriolen. «Wissenschaftlich gibt es für diese Tanzeinlagen noch keine schlüssige Erklärung. Hermeline sind grundsätzlich quirlig unterwegs, wenn sie nicht ruhen», erzählt Roland Schuler von der Naturschutzorganisation Pro Natura, die das Hermelin zum «Tier des Jahres 2018» gekürt hat.

Diese «Krönung» hat sich die Marderart, die in der Schweiz – ausserhalb von Siedlungen und Wäldern – fast überall bis auf 3000 Meter über Meer vorkommt, verdient. Das Raubtier ist ein klarer Fall von «klein, aber oho». Etwa 30 Zentimeter lang ist es, nur 300 Gramm schwer und ein guter Jäger. Seine Leibspeise sind Schermäuse – zur Freude der Landwirtschaft, wo diese als Schädlinge gelten. Schuler: «Durch den perfekt angepassten Körper mit den eng anliegenden Ohren, den kurzen Beinen und den Tasthaaren kann das Hermelin diese in deren Tunnels perfekt jagen.» Weil die Tiere so munter unterwegs sind, brauchen sie viel Energie, müssen täglich rund 40 Prozent ihres Körpergewichtes zu sich nehmen.

Aber nicht wegen ihrer Jagdkunst sind sie «Tier des Jahres», sondern weil sie trotz allem Probleme haben, der Bestand in vielen Gebieten zurückgeht. Pro Natura fordert Wanderkorridore in ihren durch Menschenhand oft zerschnittenen Lebensräumen, zudem brauche es mehr Kleinstrukturen, in denen sie Aufzuchtshöhlen finden und sich vor Feinden, wie Füchsen und Greifvögeln, verstecken können. «Sie benötigen eine strukturreiche Umgebung mit Stein- und Asthaufen, Hecken oder kleinen Bächlein. Das Hermelin liebt, wie viele andere Tiere auch, Unordnung!»