Vögel: Ein Häppchen gefällig?

Es ist immer wieder ein Streitpunkt: Soll man Vögel im Winter füttern oder ist das gänzlich überflüssig? Die ­Vogelwarte Sempach sagt, was richtig ist.
  
Die Frage, ob es gut ist, Vögel im Winter zu füttern, löst immer wieder Diskussionen aus. «Warum auch nicht?», fragen die einen. «Sie brauchen unsere Hilfe nicht», sagen die 
anderen. Aber was meinen die Profis?
 
Man müsse differenzieren, 
erklärt Michael Schaad von der Schweizerischen Vogelwarte Sempach. «Es ist leider nicht so, dass durch Zufütterung bedrohte Arten gerettet werden, das kann nur durch die Schaffung von 
vielfältigen Lebensräumen passieren. Aber bei Frost, Schnee und Eis­regen stellt es durchaus eine Überlebenshilfe dar – und ist auch nur dann nötig.» Hinzu komme ein anderer Aspekt, den Futterhäuschen und Meisen­knödel her­vorrufen: «Insbesondere Kinder drücken sich die Nase an der Scheibe platt, um die Vögel zu beobachten. Ihr Interesse und die Freude an der Natur wird geweckt.» So kann der Grundstein für ein späteres 
Natur- und Umweltbewusstsein gelegt werden.
 
Wichtig ist, dass die Vögel richtig gefüttert werden:

  • Der Futterplatz sollte an einem übersichtlichen Ort nahe einer Rückzugsmöglichkeit sein, zum Beispiel einem Busch. Dennoch sollte sich in der Nähe keine Katze verstecken können.
  • Bieten Sie bewährte Futter­mischungen für Körner- bzw. Weichfresser an. Beliebt sind 
Sonnenblumenkerne, Hanf­samen, Baum- und Haselnüsse. Vermeiden sollte man Mischungen mit Ambrosia-Samen.
  • Das Futter muss täglich frisch «serviert» werden, am besten morgens vor Sonnenaufgang und bei Bedarf etwa zwei Stunden vor der Dämmerung.
  • Halten Sie das Futter trocken und schützen Sie es vor Schmutz und Vogelkot. Der Futterplatz sollte täglich gereinigt werden. So bleiben die Vögel gesund.
  • Ein naturnaher Garten mit einheimischen Pflanzen, etwa Dorn- und Beerensträuchern, lockt ­Vögel an und bietet Gratisfutter – das ganze Jahr über!