Vierbeiner mit Handicap

Ob taub, blind oder gelähmt: Es gibt viele Hunde, die eine Behinderung haben. Ein 
Verein unterstützt Halter, die ihrem Liebling trotz allem ein tolles Leben ermöglichen wollen. Denn auch vermeintlich benachteiligte Tiere können durchaus glücklich sein!

Gesundheit ist das höchste Gut – klar, wünschen wir es auch unseren Hunden. Aber manchmal kommt es eben anders im Leben, wie etwa Susanne 
Karrer erlebte. Ihre Hündin Rosa, die sie aus Rumänien hat, braucht wegen eines früheren Unfalls 
einen Rollstuhl. Sie hatte sich 
Rückenwirbel gebrochen, das Gefährt ersetzt die Hinterbeine. «Als ich sie übernommen habe, habe ich mir eine Ansprech­person gewünscht, aber keine richtige Anlaufstelle gefunden», erzählt Karrer. So gründete sie mit Gleichgesinnten den «Verein für behinderte Hunde» (siehe unten).

Genau wie bei uns Menschen sind auch bei Hunden die Handicaps vielfältig. Die einen sind gelähmt, andere haben nur drei Beine, die nächsten sind blind oder taub, haben psychische Probleme. Da tauchen beim Halter Fragen auf: Wie kann ich ihn unterstützen? Wo finde ich Gleichgesinnte? «Viele Leute suchen auch in praktischen Sachen Hilfe», sagt Karrer. «Sie fragen zum Beispiel, wo sie Rollstühle oder orthopädische Bandagen beziehen können. Oder ob es Blindenzeichen für Hunde gibt – was übrigens der Fall ist. So kann man verhindern, dass Fremde den Hund unnötig anfassen und verwirren.»

Sowohl bei blinden wie auch bei tauben oder drei­beinigen Hunden sei es für das Tier oft ein Hineinwachsen in die Situation. Für den Halter, der natürlich etwas mehr Rücksicht nehmen muss, gilt dasselbe. Auch wenn ein Hund einen Rollstuhl bekommt, dauere es ein bis zwei Wochen, bis man sehe, ob er zurechtkommt. Es gehe nicht darum, leidende Tiere um jeden Preis am Leben zu erhalten. «Man muss es genau ab­wägen. Wenn man sieht, 
dass der Hund Schmerzen hat, nicht mehr leben mag, soll man das respektieren», sagt Karrer.

«Aber oft kann man helfen. Rosa rennt mit ihren Gspänli herum, spielt – man sieht, dass sie Spass hat. Ich glaube, dass Hunde, die vermeintlich benachteiligt sind, sich oft gar nicht behindert fühlen. Sie sind genauso Hund wie alle 
anderen.»



Hilfe für Halter

Der Verein für behinderte Hunde ist eine Anlaufstelle für Besitzer von Hunden mit Handicap. Er
berät Halter mit betroffenen Vierbeinern, informiert und vermittelt Kontakte zu Gleichgesinnten, Tierärzten, Therapeuten sowie anderen Fachpersonen. Weitere Informationen unter: www.behinderte-hunde.ch oder Telefon
077 478 53 67.