Vergiftung
Vorsicht, kein Leckerbissen!
Ein harmloses Häppchen und schon muss das Büsi oder der Hund ins Tierspital − wegen einer Vergiftung. Um das zu vermeiden, sollten Halter unbedingt wissen, was für ihre Vierbeiner alles giftig ist.
Ein Häppchen hier, ein Leckerbissen da und etwas Betteln am Familientisch: Hunde und Katzen sind oft dieselben Schleckmäuler wie Frauchen und Herrchen und fressen längst nicht nur das, was in ihrem Napf landet. Doch da ist Vorsicht geboten, denn viele Lebensmittel, die uns schmecken, können für Tiere giftig sein. Ebenso gewisse Pflanzen. Dr. Claudia Müller, Oberärztin der Klinik für Kleintiermedizin der Universität Zürich, behandelt immer wieder solche Fälle. «Relativ häufig bei Hunden sind Vergiftungen durch Schokolade, den Süssstoff Xylitol oder Trauben», erzählt sie. «Bei Katzen durch Lilien, die ja recht oft in Blumensträussen zu finden sind. Schon kleine Mengen können jedoch zu Nierenversagen führen.»
Die Symptome einer Vergiftung sind unterschiedlich, u. a. Erbrechen, Durchfall und Apathie. Im Notfall muss ein Tierarzt aufgesucht werden. Je schneller, desto besser. Claudia Müller: «Er kann den Hund oder die Katze zum Erbrechen bringen. Teilweise versuchen Halter, das selbst zu tun, etwa mit Salzwasser. Davon raten wir aber dringend ab.» Eine Vergiftung kann − je nach Menge des toxischen Stoffes − tödlich enden. Gerade weil die Symptome oft nicht auf den ersten Blick auf eine Vergiftung hinweisen, sei es das Wichtigste, dass Halter wissen, was ihrem Tier schadet.
Was schnurrli und Bello gar nicht vertragen
Nicht alles, was für uns gut ist, vertragen auch Tiere. Giftig für sie sind unter anderem:
Trauben, Rosinen und Co.: Sie enthalten für Hunde schädliche Wirkstoffe, die zu Durchfall, Erbrechen und sogar Nierenversagen führen können.
Süssstoff: Der Wirkstoff Xylitol kann beim Hund zu einer Unterzuckerung führen oder die Leber schädigen.
Avocados: Sie enthalten Persin, das bei Hunden Herzmuskelschäden hervorrufen und zum Tod führen kann.
Nachtschattengewächse: Rohe Kartoffeln, Auberginen und Tomaten enthalten das
für Hunde giftige Solanin. Durch das Kochen wird es unschädlich gemacht.
Schokolade: Je dunkler sie ist, desto giftiger ist sie für Hunde. Anzeichen einer Vergiftung sind Erbrechen, Durchfall, erhöhter Puls, Unruhe, Zittern, Krampfanfälle, Atemstillstand. Auch für Katzen ist Schokolade giftig.
Medikamente: Arzneimittel, die für Menschen gedacht sind, dürfen niemals ohne Absprache mit dem Tierarzt verwendet werden. Weder bei Hunden noch bei Katzen.
Knoblauch & Co: Knoblauch − wie auch Bärlauch, Schnittlauch und Zwiebeln − sind giftig für Hunde.
Die Sagopalme: Allein schon die Einnahme von ein oder zwei Samen oder Nüssen kann bei Hunden und Katzen zu ernsten Problemen führen (Durchfall, neurologische Schäden, Krämpfe und Leberversagen).
Teebaum-Öl: Das vermeintlich gesunde Naturprodukt ist für Katzen pures Gift. Vergiftungen mit tödlichem Ausgang nehmen zu. Auch für Hunde ist es schädlich.
Lilien: Sie sind für Katzen hochgiftig − sogar kleinste Mengen. Etwa, wenn sich das Tier die Pollen vom Fell leckt.