Somali-Wildesel-Fohlen: Kleine süsse Seltenheit

In einem Gehege im Zoo Basel ist derzeit besonders viel los: Lakisha, ein Somali-Wildesel-Fohlen, sorgt für Unterhaltung. In freier Natur gibt es solche Situationen zu wenig, denn die Tiere sind stark gefährdet.
 
Sie flitzt herum, springt in die Höhe, inspiziert neugierig ihre Umgebung: Die kleine Lakisha sorgt bei den Somali-Wildeseln im Zoo Basel für 
Action. Ende März kam sie zur Welt. «Es geht ihr sehr gut, und sie ist wirklich ausgesprochen fit, testet ihre Beine nun so richtig aus», erzählt Tanja Dietrich vom Zolli.
 
Somali-Wildesel sind, wie der Name vermuten lässt, in Nordostafrika heimisch: Somalia, Äthiopien, Eritrea. Sie sind stark gefährdet, es leben wohl nur noch einige hundert Tiere in freier Wildbahn. Wie viele es genau sind, ist unbekannt. Hauptgrund für ihr Schwinden ist laut IUCN (Welt­naturschutzunion) die Bejagung – wegen ihres Fleisches, aber auch, weil Arznei aus ihren Knochen angeblich bei Krankheiten wie 
Tuberkulose und Rheuma helfe.
 
Da haben die Basler Wildesel natürlich nichts zu befürchten. Sieben Exemplare sind dort zu Hause und sorgen auch regel­mässig für Nachwuchs. Tanja Dietrich: «Für Mutter Djara ist 
Lakisha das erste Kind, insgesamt ist sie aber das 41. Somali-Wildesel-Fohlen, das hier aufwächst.» Seit 1970 gibt es die Tierart im Zolli, der auch das Europäische Erhaltungszuchtprogramm koordiniert.
 
Obwohl sie frischgebackene Mutter ist, kümmere sich Djara gut um Lakisha und verteidige 
sie, wenn die anderen Gruppenmitglieder ihrer Tochter allzu nahe kommen. «Wie alle pferdeartigen Tiere können auch 
Somali-Wildesel ziemlich ruppig werden», erzählt Tanja Dietrich. «Aber immer mit Grund, eben wenn sie zum Beispiel Nachwuchs haben.»
 
Und was hat es eigentlich mit den gestreiften Beinen auf sich? Sie gelten als Erbe der Ur-Pferdeartigen, von denen man annimmt, dass sie alle mehr oder weniger gestreift waren. Sogar bei manchen Hauseseln, die durchwegs von afrikanischen Wildeseln abstammen, seien noch Streifen­reste erkennbar. Schön, sind sie den 
Somali-Wildeseln geblieben. Das macht sie doch gleich noch etwas spannender – und hübscher!