Serengeti: Auf grosser Wanderung

Während sich bei uns viele Tiere in den Winterschlaf verabschiedet haben, geht es in der Serengeti-Ebene in Afrika hoch her. Millionen von Gnus, Steppenzebras und Gazellen ziehen durch die Savanne.
 
Die Bilder sind beeindruckend: Riesige Tierherden ziehen durch die Savanne – immer weiter und weiter dem Horizont entgegen. Die Serengeti-Massai-Mara-Region, die in Kenia und Tansania liegt, ist bekannt für diese Wanderungen. Die Vierbeiner richten sich nach den Regenzeiten, ziehen praktisch dem Gras nach. Im November und Dezember geht es Richtung Süden, zwischen März und Mai zurück in den Norden und Westen.
 
Insgesamt gehören mehr als zwei Millionen Grasfresser dem «Wanderverein» an: Rund 1,7 Millionen Gnus, 350 000 Thomson-Gazellen und 200 000 Steppenzebras durchstreifen in vielen Herden das 24 000 Quadratkilometer grosse Gebiet auf der Suche nach Nahrung. Nur weil sie umherziehen, finden sie genug Fressen und können so grosse Populationen aufrechterhalten. Zu ihren Feinden gehören unter anderem Löwen und Hyänen, die ihnen auflauern, ihnen aber nicht länger folgen – auch da hilft das Wandern.
 
Gnus, Gazellen und Zebras laufen pro Jahr unglaubliche 3200 Kilometer – offenbar mit System. «Die Steppenzebras machen sich als Erste auf den Weg und fressen die längsten, zähesten und trockensten Stängel. Damit legen sie die weicheren, nahrhafteren Blätter und Halme für die folgenden Gnus frei», schreibt Ben Hoare im Buch «Die grossen Tierwanderungen». «Die gute Versorgung mit Gnu- und Zebra-Dung führt zu einem üppigen Rasen frischer Schösslinge. Dieser wird dann von den Thomson-Gazellen, die sich als Letzte auf Wanderschaft begeben, abgeweidet.» Eine schlaue Zusammenarbeit!