Schmetterling und Co.: Vorsicht, es wird kühl!

Während viele Tiere im Herbst einen Winterschlaf halten, kennen Insekten wie Schmetterlinge und Bienen ganz andere Mittel gegen Frost und Kälte. Das reicht von Kuscheln bis Abtauchen.
 
Im Sommer erfreuen uns Schmetterlinge mit ihrem Anblick, Wespen und Ameisen gehen uns eher auf die Nerven, und Bienen sammeln fleissig Honig. Aber was passiert mit den Insekten eigentlich im Herbst, wenn die Temperaturen fallen?
 
Honigbienen
Niedrige Temperaturen? Kein Problem für die Honigbienen. Ihr Rezept dagegen ist einfach und wirkungsvoll: Es heisst PowerKuscheln! Sie schmiegen sich in ihrem Stock eng aneinander und lassen die Flügelmuskeln vibrieren. Energie dafür liefert ihnen der Honig, den sie im Frühling und Sommer eingetragen haben. Im Innern einer solchen Bienentraube herrschen Temperaturen von mindestens 25 Grad. Den besten Platz in der Mitte hat die Königin. Ansonsten herrscht Teamwork: Bienen, die aussen sind und es kühler haben, werden von den anderen abgelöst und gefüttert. Ist es über 12 Grad warm, fliegen sie aus, um ihr Geschäft zu erledigen. Wird es wieder kälter, bildet sich die Traube neu.
 
Schmetterlinge
Die meisten Schmetterlinge sterben im Herbst. Trotzdem wird im nächsten Frühling eine neue Generation entstehen. Denn je nach Art überstehen Eier, Raupen und Puppen die kalte Jahreszeit: teilweise an Pflanzen angeheftet, in natürlichen Verstecken oder sogar eingegraben. Nur von wenigen Arten überwintern «ausgewachsene» Schmetterlinge, darunter zum Beispiel der Kleine Fuchs (Bild oben). Wanderfalter wie der Admiral fliegen in südliche Gefilde.
 
Wespen
Würden Wespen im Herbst, beim ersten Frost, einfach sterben, wären wenige Menschen traurig – und genau das tun sie. Zumindest die meisten. Als Erstes segnet die Königin das Zeitliche, ihr Staat löst sich auf, und schliesslich sterben auch die Arbeiterinnen. Ein schlauer Zug der Natur: Begattete Jungköniginnen überleben. Sie suchen einen geschützten Ort, fallen in Winterstarre und gründen nächstes Jahr ihren eigenen Staat.
 
Ameisen
Anders als bei den Wespen überleben bei den Ameisen Königinnen, Arbeiterinnen und Larven. Die Schwarzen Wegameisen, die wir im Sommer häufig antreffen, ziehen sich in die Winternester zurück, die ganz unten in ihren Erdbauten liegen. Die Eingänge werden verschlossen, der obere Teil ihres Baus dient als Frostschutz. Die Tiere fallen in eine Winterstarre und krabbeln erst im kommenden März, wenn die Temperaturen wieder ansteigen, nach draussen.