Ein Lächeln für jedermann

Weil sie so freundlich aussehen, sind Quokkas ein Hit im Internet und eine Touristenattraktion in ihrer Heimat. Das wissen die cleveren Tiere auszunutzen.

Einfach liebenswürdig! Als «die glücklichsten Tiere der Welt» werden Quokkas hin und wieder bezeichnet – und das ist kein Wunder: Sie scheinen stets zu lächeln!

Die Kurzschwanzkängurus leben im Südwesten von Australien und auf einigen vorgelagerten Inseln. Anfang des Monats gelangen dem Studenten Campbell Jones auf Rottnest Island wunderbare Schnappschüsse der Tiere. Ein Bild (links unten), auf dem ihm ein Quokka förmlich entgegenspringt, ist seither ein Hit im Internet, weil es so süss aussieht. «Ich hatte gerade einen Fotostopp gemacht und wollte zu meinem Fahrrad zurücklaufen, da stand es plötzlich vor mir», erzählt Jones. «Es war, als ob der Vierbeiner mir sagen wollte: ‹Komm zurück!›»

Die Insel, die er besuchte, ist gewissermassen nach den Quokkas benannt. Ein holländischer Ent-decker gab ihr Ende des 17. Jahrhunderts den Namen Rottnest Island, was übersetzt «Rattennest-Insel» bedeutet. Er hatte die Tiere für Ratten gehalten! Das würde heute dort niemandem mehr passieren: Die Kängurus, die etwa 60 Zentimeter gross werden, sind eine riesige Touristenattraktion. Auf dem Festland schwindet ihr Bestand, weil Feinde wie Füchse, aber auch Waldbrände ihnen zu schaffen machen. Auf der Insel, auf der Motorfahrzeuge verboten sind, gibt es sie dagegen noch in grosser Zahl, da sie dort keine
natürlichen Feinde haben und ein beschauliches Leben führen können. Sie sind wohl auch deshalb so vertrauensselig. «Welch freundliche, kleine Wesen», schwärmt etwa Campbell Jones.

Quokkas sind aber weit mehr als nur niedlich anzuschauen: Sie sind offenbar auch ziemlich schlau. So ist die Tierart eigentlich nachtaktiv, geht in der Dunkelheit auf die Suche nach Gräsern, Blättern und Kräutern. Auf Rottnest Island haben die Quokkas ihren Rhythmus aber umgestellt und sind tagsüber auf den Beinen – schliesslich sind dann die Touristen da, die ihnen oft genug kleine Leckerbissen zustecken. Es wäre also ein total unnötiger Aufwand, selbst auf Futtersuche zu gehen. Ganz schön clever!