Pinguin-Babys: Herzige Mini-Könige

Sie sind zuckersüss und kugelrund! Die Pinguin-Babys im Zoo Basel denken nur ans Fressen − und stressen ihre Eltern damit ziemlich. Umso mehr geniessen es diese, wenn sie ihre Kleinen mal abgeben dürfen.
 
Klein und rund sind sie, die zwei jungen Königspinguine des Zoos Basel. «Und sie denken nur ans Fressen», sagt Tanja Dietrich vom Zolli. Schliesslich müssen sie gross und stark werden − und das klappt ganz gut. Bisher konnten sich die flauschigen, braunen Vögel noch in der Bauchfalte ihrer Eltern verstecken, jetzt sind sie aber so gewachsen, dass sie dort nicht mehr hineinpassen − und somit die Zuschauer sie bewundern können.
 
Im Zoo Basel werden seit 1953 Königspinguine gehalten, und sie gehören zu den wenigen in Europa, die regelmässig Jungtiere haben. So auch der Zoo Zürich, wo dieses Jahr ebenfalls zwei Küken zur Welt kamen. Eine Biologiestudentin forscht gerade, was eine erfolgreiche Zucht ausmacht. Ein Punkt könnte die Pinguindichte sein, denn die Tiere fühlen sich nur in Gesellschaft wohl, leben in Freiheit in riesigen Kolonien.
 
In Basel sind derzeit 16 Tiere zu Hause. «Sie stehen am liebsten in der Gruppe zusammen und kommunizieren wahnsinnig viel − und wahnsinnig laut», erzählt Tanja Dietrich. Über was sie «reden», bleibt ihr Geheimnis. Sollte es ums Wetter gehen, wünschen sie sich wohl kühle Tage und freuen sich auf den Winter. Königspinguine sind auf antarktischen Inseln heimisch, kommen dank ihrer dicken Fettschicht und ihres dichten Gefieders mit Temperaturen bis minus 40 Grad zurecht. Und für die Zoo-Pinguine gilt: Ab November, wenn die Temperaturen auf unter 10 Grad fallen, geht es mit den Eselpinguinen täglich auf einen Spaziergang – ein Highlight. «Das finden sie toll», sagt die Expertin. «Königspinguine sind zurückhaltender als Eselpinguine, aber auch sie können auf den Ausflügen ‹aufdrehen›. Hat es beispielsweise Schnee, rutschen sie gerne auf dem Bauch herum, schieben sich mit den Beinen an.»
 
Die Mini-Könige bleiben bei den Spaziergängen übrigens drinnen − eine Esspause für die Kleinen, die sich von Fisch ernähren, den ihre Eltern fressen und für sie wieder hervorwürgen. Tanja Dietrich: «Da die Jungtiere andauernd fressen wollen, betteln sie ständig bei ihren Eltern. Diese sind deshalb ganz gestresst − und haben kleine Auszeiten verdient.»