Saumässig schlaue Säuli

Apportieren, Pfötchen geben? Ja, gerne! Minipigs sind mindestens so intelligent wie Hunde – und äusserst lernbegierig dazu. Schade, dass sie als ausgewachsene Tiere manchmal verschmäht werden.

Bodo zieht ein kleines Wägelchen hinter sich her, Pepsi läuft durch einen Hundetunnel: Diese Schweine sind grossartig! Seit einigen Jahren schon sind Minipigs beliebte Haustiere. Und am Beispiel der Baselbieterin Bettina Ochsenmann sieht man, dass sie nicht nur herzig, sondern auch schlau sind. Acht Jahre alt sind ihre beiden Gefährten und besser dressiert als so mancher Hund. «Sie können apportieren, eine kleine Fahne hochkurbeln, Pfötchen geben und vieles mehr», erzählt sie. «Bodo und Pepsi waren von Anfang an begeistert. Wir üben jeden Tag, sie warten jeweils richtig darauf. Minipigs sind sehr intelligent und neugierig, freuen sich über die Beschäftigung.»

Trotz ähnlicher «Interessen» betont sie, dass die Schweine nicht mit Hunden zu vergleichen seien, da sie ganz andere Bedürfnisse haben. Minipigs brauchen unbedingt Artgenossen, und es sind keine Wohnungstiere: Sie wollen draussen sein, sich suhlen, herumtoben – auf einer Fläche von mindestens 50 Quadratmetern bei zwei Tieren. «Wichtig ist auch zu wissen, dass die kleinen, süssen Schweinchen, die meist gezeigt werden, auch einmal grösser werden. Pepsi und Bodo zum Beispiel wiegen je 60 Kilo, und es gibt Artgenossen, die noch grösser werden», erzählt Bettina Ochsenmann, die Mitgründerin der Tierhilfe SternenTiere (www.sternentiere.ch) ist. Bei der Arbeit für den Verein musste sie öfter erleben, dass Minipigs weggegeben wurden, wenn sie nicht mehr klein und knuddelig waren.

Dabei bereiten sie ausgewachsen nicht minder Freude. «Sie haben ein supertolles und liebevolles Wesen», erzählt die Tierfreundin, bei der die Minipigs Seite an Seite mit Hunden, Wachtelhennen und Kaninchen zusammenleben. Bodo und Pepsi sind friedliche Zeitgenossen – und müssen, so gern sie mit ihrer Halterin trainieren, nicht ständig auf Trab gehalten werden. «Sie lieben es auch, gemütlich in der Sonne zu liegen. Und lassen sich dabei am liebsten noch von mir den Bauch kraulen.»