Mäxli ist alt, aber glücklich!

Hunde kommen schneller in die Jahre als Menschen. Deshalb überfordern Halter ihre Vierbeiner oft ungewollt. Wer etwas auf die Bremse tritt, tut seinem Tier Gutes.
 
Wie ein junges Rehlein jagt Mäxli dem Stöcklein hinterher. Die Ohren der Rauhaardackel-Mischlingshündin flattern lustig im Wind und ihr Blick wird richtig schelmisch. Zwei-, dreimal wiederholt sich das Apportieren, aber dann ist die ganze Energie verpufft und die 15-jährige Dame legt sich zum Ausruhen ins kühlende Gras. «So ist es eben mit Mäxli. Ihr Herz ist in den letzten Jahren deutlich schwächer geworden, und das heisst für mich, sie manchmal in ihrem Elan bremsen zu müssen», sagt Mäxlis Besitzerin Yvonne und fügt hinzu: «Ich spaziere heute kürzer und gemächlicher mit ihr durch die Natur und meide Abgase und Lärm. Auch achte ich darauf, dass sie sich im Übermut nicht selber überfordert, denn manchmal fühlt sie sich wieder wie damals, als sie ein frecher, vorwitziger junger Hund war.»
 
«Yvonne handelt absolut korrekt », lobt der Horwer Tierarzt Josef Buholzer und bestätigt: «Ältere Hunde sollten ebenso rücksichtsvoll behandelt werden wie unsere betagten Mitmenschen. » Aber ab wann ist ein Hund denn alt? «Nun, das hängt von Rasse und Grösse ab», sagt Dr. Buholzer, «während ein kleiner Terrier durchaus bis 18 Jahre alt werden kann, lebt ein Berner Sennenhund bedeutend weniger lang, wird also auch früher alt. Und vielfach haben gerade sehr sportliche Menschen Mühe,wenn ihr Tierkamerad plötzlich nicht mehr mithalten kann. Da ist ein Umdenken wesentlich. Wichtig ist, dass man seinen Hund beobachtet und lernt, ihm und seiner Gesundheit zuliebe im Freizeitsport Abstriche zu machen und ihn altersgerecht zu umsorgen.»
 
Und was gilt es dabei vor allem zu beachten? «Ältere Hunde bewegen sich nicht mehr so viel, deshalb sollte das Tier nicht überfüttert werden. Die Folgen einer häufig beobachteten ‹Wohlstandsfütterung› sind oft Bewegungsstörungen und Arthrose. Auch regelmässige Bewegung kann dem vorbeugen. Und zu guter Letzt empfehle ich mindestens eine jährliche Kontrolle, da Hunde überraschend schnell altersbedingte Mängel aufweisen, die man medikamentös behandeln kann.» So ist es oft um die Mundhygiene sehr schlecht bestellt. Und auch Ohren und Augen können in Mitleidenschaft gezogen werden. Einige Hunde entwickeln etwa ab dem siebten Lebensjahr einen grauen Star. Doch gegen diese Trübung der Linsen kann man nicht sehr viel ausrichten. «Wichtig ist in so einem Fall, dass der Besitzer sein Tier vermehrt an die Leine nimmt, denn der Weg könnte Gefahren bergen, die der Hund nicht erkennen kann. Dasselbe gilt auch bei Gehörverlust beim Tier.»
 
Zusammengefasst ist bei älteren Hunden die Lebensqualität dann gewährleistet, wenn sie:

  • A) nicht überfüttert,
  • B) genügend bewegt und
  • C) jährlich mindestens einmal zur Kontrolle zum Tierarzt gebracht werden.

 
Nach einer kleinen Pause haben sich bei Mäxli die Lebensgeister mittlerweile wieder eingestellt und sie rennt munter los. Allerdings in die falsche Richtung! Alles Rufen nützt nichts: Mäxli will oder kann Frauchen nicht hören und folgt dem Feldweg unbeirrt Richtung Überlandstrasse. Mit den Worten «Ein Dickkopf war sie schon immer!» spurtet Frauchen dann auch hinterher und schafft es gerade noch rechtzeitig, ihr ungehorsames altes Fräulein in die Arme zu nehmen, bevor der Weg in die Strasse mündet. Alter schützt eben vor Torheit nicht!

  1. Gast - 5. Januar 2012, 15:13

    Meine Tochter hat zwei grosse Hunde die in die Jahren gekommen sind, der eine ein Labrador x Windhund, ist 18 Jahre und noch gut unterwegs nur das gehör macht nicht mehr so mit, aber er orientiert sich am anderen Hund und das ist eine Alt Deutscherschäfer x Holländische Schäferhündin und sie ist 10 Jahre. Da beide ältere semester sind geht sie auch nicht mehr lange laufen. Wir hoffen das sie beide noch eine weile unter uns leben. Man sollte für die Tier das sein bis zu lebensende. Mit freundlichen Grüssen Annemarie Gloor aus Kriens