Lamas: Freundliche Helferlein

Sie stammen zwar aus Südamerika, sind aber auch hierzulande sehr beliebt: Lamas. Eigentlich nicht erstaunlich, denn die Tiere sind lieb, perfekte «Rasenmäher» und können sogar Schafherden beschützen.
 
Heimisch sind sie zwar in den Anden, doch auch im Berner Oberland fühlen sich Lamas pudelwohl. Niemand weiss das besser als Familie 
Luginbühl aus Aeschi. Vor genau 20 Jahren zogen die ersten auf 
ihrem Hof ein, ihre Zucht «Lamas of Switzerland» ist heute die grösste der Schweiz. Über 300 
Lamas und Alpakas, die sie seit 2000 ebenfalls züchten, leben bei ihnen.
 
Kunden, die sich bei ihnen ein Lama anschaffen, tun das aus ganz unterschiedlichen Gründen. Viele Tiere finden bei Trekking-Anbietern ein neues Zuhause: Wandern mit den bergfesten Tieren als Begleiter ist sehr beliebt. «Die meisten Interessenten aber», erzählt Arnold Luginbühl, «möchten sie vor allem aus Freude und als 
Hobby halten. Sie sind gute ‹Rasenmäher›, im Gegensatz zu Schafen angenehm leise und zudem sehr freundlich, umgänglich und genügsam.» Letzteres zeigt sich auch beim Fressen: Im Sommer steht ausschliesslich Gras auf ihrem Speisezettel, im Winter Heu.
 
Trotzdem sollten Lama-Besitzer natürlich einiges über die Kamelart wissen, deshalb müssen Neu-Halter einen Sachkunde-Nachweis vorlegen. Bei Luginbühls kann man diesen in einem ein­tägigen Kurs erwerben. Unter anderem lernt man dort auch, das Lamas nur zu zweit gehalten werden dürfen, denn es sind Herdentiere. Genau das machen sich auch Schafbesitzer zunutze: Lamas werden zum Herdenschutz ein­gesetzt. Arnold Luginbühl: «Das hat sich in Amerika sehr gut bewährt und mittlerweile auch hierzulande. Bis etwa 40 Schafe können sie problemlos hüten.» Lama gegen Wolf? Meist kommt es erst gar nicht so weit – dank der Keckheit der Lamas. Sie sind nämlich sehr neugierig und gehen auf alles zu, was kleiner ist als sie, so eben auch auf einen Wolf. Das verun­sichert diesen, und er nimmt zur Sicherheit lieber Reissaus!