Kuscheln gegen das Leiden

Indie ist krank, hat alle Federn verloren. Das Schöne: Ihr Partner steht ihr auch in schlechten Tagen bei – schliesslich sind sie Unzertrennliche.

Was für ein armer Nackedei! Wie ein gerupftes Hühnchen sitzt Papageien-Dame Indie in ihrem Zuhause in Florida. Innerhalb weniger Wochen hat sie durch eine rätselhafte Krankheit ihr ganzes Federkleid verloren. An Fliegen ist nicht mehr zu denken, die «Fusswege» sind mühsam. Und dennoch: Das Vögelchen hat Glück im Unglück, denn es muss da nicht alleine durch.

Indie gehört zur Gattung der Unzertrennlichen: Die aus Afrika stammenden Tiere gehen, wie ihr Name schon sagt, enge Bindungen mit ihrem Partner ein. Auch hierzulande dürfen sie nicht alleine gehalten werden. Indies ständiger Begleiter heisst Lemon. Er stört sich nicht am komischen Aussehen seiner Liebsten, schmust wie eh und je mit ihr – sogar noch mehr. «Ich habe eine Wärmelampe über der Voliere installiert, damit Indie nicht friert», sagt Fabienne Gualiardo, die Halterin. «Aber sie wird auch beim Kuscheln von ihrem Gatten gewärmt. Es ist rührend, wie er sich um sie kümmert.»

Natürlich macht Liebe allein Indie nicht gesund: Sie muss Medikamente nehmen, zudem wird sie zweimal pro Woche von Fabienne Gualiardo eingeölt, um die Haut geschmeidig zu halten. Dabei spürte sie, dass langsam wieder Federn wachsen, sagt die Halterin: «Die ersten Kiele lugen schon aus der Haut, und ich fühle, dass da noch mehr kommt. Sie ist jetzt schon wieder lebenslustig und bei gutem Appetit. Ich denke, ohne ihren treuen Mann hätte sie das nicht geschafft.»