Kängurus: Herzige kleine Hüpfer

Bei den 
Kängurus 
im Zoo Basel herrscht 
Babyboom. Gleich fünf Junge wurden geboren.
Besonders amüsant für die Besucher sind die 
ersten, etwas tollpatschigen Spring­versuche.
 
Ganz scheu streckt das junge Känguru das Köpfchen aus Mamas Beutel. Noch betrachtet es die Welt nur von seinem sicheren Logen-Plätzchen aus. Bald aber wird es draussen herumhüpfen – genau wie seine kleinen Kollegen. Im Zoo Basel herrscht ein richtiger Känguru-Babyboom! Gleich fünf Weibchen haben Nachwuchs. Eines ist noch gänzlich im Beutelchen versteckt, zwei gucken heraus und zwei weitere erkunden schon ab und zu das Gehege.
 
«Kängurus haben zwei Geburtstage», erzählt Tanja Dietrich vom Zolli. «Bei der eigentlichen Geburt kommt ein winziges, nacktes und nicht fertig entwickeltes Junges 
zur Welt, vom Zoopersonal meist unentdeckt. Deshalb wird im Zoo Basel derjenige Tag als Geburt aufgeführt, an dem es erstmals das Köpfchen rausstreckt, was nach etwa sechs Monaten der Fall ist.» Ganz heraus kommen die Tiere aber erst etwa im neunten Monat. Sie machen dann erste Ausflüge, «hausen» jedoch noch im Beutel. Mit rund elf Monaten dann ver­lassen sie diesen ganz.
 
Ein erwachsenes Känguru schafft es, bis zu 13 Meter weit 
zu springen, die Rekordhöhe liegt bei 3,3 Metern, und sie erreichen Geschwindigkeiten von 70 bis 
90 km/h. Davon sind die kleinen Zolli-Hüpfer noch ganz weit entfernt, sie üben aber – was für die Besucher witzig anzusehen ist. Tanja Dietrich: «Sie testen ihre Beinchen fleissig, so richtig gut klappt es anfangs allerdings noch nicht. Während die Erwachsenen schön geradeaus springen, kippen die Jungtiere noch hin und her.»
 
Nebst den «Übungslektionen» verbringen sie viel Zeit damit, gross und stark zu werden – also mit Fressen. Auf dem Speisezettel stehen Heu, klein geschnittenes Gemüse und Muttermilch. Selbst wenn sie schon zu gross für den Beutel sind und ihn verlassen haben, stecken sie noch ihren Kopf hinein, um zu trinken. Manchmal bis sie anderthalb Jahre alt sind – oder sogar noch länger. «Das ist sehr individuell und variiert von Känguru zu Känguru», so die Biologin. «Wir hatten sogar mal ein Tier, das noch bei der Mutter trank, als es schon fast ausgewachsen war.»
 
 
Wie das bei den aktuellen Känguru-Jungen sein wird, steht noch in den Sternen. Spannend, ihnen beim Aufwachsen zuzusehen, ist es aber auf jeden Fall. Und herzig und amüsant!