Hummeln: Friedliche Brummer

Wenn sie uns um die Köpfe schwirren, bleiben wir ganz ruhig, denn 
im Gegensatz zu Bienen oder Wespen vertrauen wir den Hummeln. 
Sie sind hübsch, arbeitsam und ganz lieb – zumindest meistens.
  
Mit ihrem rundlichen Körper und den kurzen Haaren sehen Hummeln fast schon herzig aus. Und beliebt sind sie auch, weil sie im Gegensatz zu ihren Verwandten, wie Bienen und Wespen, nicht stechen können – so denkt man. «Das ist falsch», sagt Dr. Daniel Burckhardt, Kurator im Naturhistorischen Museum Basel. «Sie tun es allerdings seltener, sind verglichen mit Wespen nicht aggressiv. Aber wenn man sie plagt, stechen sie schon.» Wespen seien auch öfter in unserer Nähe, da sie sich gerne an unserer Nahrung bedienen, Hummeln dagegen beschränken sich auf Nektar und Pollen.
 
Bis zu 18 Stunden am Tag sind die Tiere unterwegs, etwa vier mehr als die «fleissigen Bienen». In dieser Zeit kann eine Hummel rund 1000 Blüten anfliegen. Wegen dieser tollen Bestäubungsleistung werden sie auch besonders gerne im Obst- und Gemüsebau eingesetzt.
  
Rund 46 Hummelarten leben in der Schweiz, wie Bienen in Völkern. Sie «hausen» oft in Erdlöchern, bauen ihre Nester unter anderem aber auch in Nischen unter Totholz oder in alten Gebäuden. Ein Volk besteht nur ein Jahr, wird jeweils von Jungköniginnen, die den Winter über in einer Kältestarre verharrten, gegründet. Daniel Burckhardt: «Nachdem sie sich den Winter über verkrochen haben, tauchen sie im Frühling wieder auf, sind schon relativ früh im Jahr unterwegs. Sie müssen Eier ablegen und sich um die Brut kümmern.» Die Eier versorgt die Königin mit Pollenbrei. Sind die ersten Arbeiterinnen geschlüpft, ist die Beschaffung von Nahrung und die Brutpflege ihr Job. Während die Nachkommen anfangs nur Arbeiterinnen sind, produziert die Königin im Sommer Eier, aus denen sich Männchen und Jungköniginnen entwickeln. Diese fliegen aus und paaren sich. Im Herbst sterben Arbeiterinnen, Männchen und die Alt
königin. Nur die 
befruchteten Jungköniginnen überleben, damit sie im nächsten Jahr wieder dafür sorgen können, dass neue Hummelvölker entstehen – an denen wir uns erfreuen können!