Hilfe, es ist ein Notfall!

Gross sind Panik und Schock, wenn unseren geliebten Hunden oder Katzen etwas zustösst. Umso wichtiger ist es, auf solche Ausnahme- situationen vorbereitet zu sein – und dafür gibt es jetzt Unterstützung.

Ein Unfall, ein unachtsamer Moment, ein tierischer Streit: Es gibt viele Situationen, in denen sich Hund und Katze verletzen können. Dann ist bei den Haltern rasches Handeln gefragt. Doch wie reagiert man richtig? Gerade in der Angst ist das nicht leicht. Deshalb hat die Susy Utzinger Stiftung für Tierschutz die kostenlose Broschüre «Erste Hilfe für Hund und Katze» (siehe Box) geschaffen. Diese ersetze zwar keinen Erste-Hilfe-Kurs für Tiere, leiste in Notfällen aber eine gute Hilfe. Einige Beispiele vorab, mehr im Ratgeber.

Verbrennungen: Sie können durch Wärme- oder Stromquellen wie auch durch Chemikalien verursacht werden.

  1. Betroffene Stellen 10 bis 15 Minuten unter kaltem Wasser kühlen oder in kaltes Wasser eintauchen, danach einen Eisbeutel oder Kühlakku auf die mit Stoff abgedeckte Wunde legen.
  2. Offene Wunden nicht abdecken, da sich Wunde und Stoff verbinden, und sofort zum Tierarzt. Ständig weiter kühlen!
  3. Keine Brandsalbe auftragen, Brandblasen nicht aufstechen.
  4. Trinkwasser anbieten.

Stark blutende Wunden: Sie hören nicht von alleine auf, deshalb müssen sie versorgt und dann dem Tierarzt gezeigt werden.

  1. Druckverband anlegen: Den Verband einige Male über die Wunde legen, einen Gegenstand in Wundgrösse auf die betroffene Stelle legen und ebenfalls einwickeln.
  2. Bei schweren Blutungen, wenn der Druckverband nicht hilft, kann die Gliedmasse abgebunden werden. Jedoch nie länger als zehn Minuten. Für Laien ist das schwierig, deshalb immer erst den Druckverband machen.
  3. Ist weder Druckverband noch Abbinden möglich, mit der Hand das zuführende Gefäss bis zum Eintreffen beim Tierarzt zupressen.
Beim Druckverband wird zwischen den Verbandschichten ein Gegenstand auf die verletzte Stelle gelegt, hier ein Sackmesser.

Beim Druckverband wird zwischen den Verbandschichten ein Gegenstand auf die verletzte Stelle gelegt, hier ein Sackmesser.

Vergiftung: Die Symptome variieren je nach Gift, können unter anderem Erbrechen, Durchfall, Muskelkrämpfe oder Bewusstseinsstörungen sein.

  1. Halten Sie die Atemwege frei, Erbrochenes aus Maul- und Rachenbereich entfernen.
  2. Dem Tierarzt möglichst genaue Angaben und wenn möglich Giftnachweise mitnehmen (Giftreste, Flasche, Verpackung usw.).
  3. Bis zum Eintreffen beim Tierarzt den Hund oder die Katze in Schocklage bringen, das heisst, auf die rechte Seite legen mit gestrecktem Kopf und hoch gelagertem Hinterteil.

Info

Die Broschüre «Erste Hilfe für Hund und Katze» kann kostenlos (mit frankiertem Antwortcouvert C5) angefordert werden bei der Susy Utzinger Stiftung für Tierschutz, Weisslingerstrasse 1, 8483 Kollbrunn, oder auf der Website heruntergeladen werden unter www.susyutzinger.ch

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