Helft den Hörnchen!
Weil starker Regen und Stürme ihren Unterschlupf zerstört haben, sind viele Eichhörnchen in Not geraten. Anders als andere Wildtiere suchen sie dann oft menschliche Nähe – ein leiser Ruf nach Unterstützung.
Regen und Kälte statt eitel Sonnenschein: Das Sommerwetter war für viele Schweizer eine Enttäuschung. Gelitten haben aber auch Tiere – wie Eichörnchen. «In den Auffangstationen werden viele Findlinge abgegeben», erzählt Chantal Häberling von der Tierschutzorganisation Vier Pfoten. «Durch Regen, Gewitter und Stürme wurden viele Kobel, wie die Eichhörnchennester genannt werden, zerstört. Zudem ist die Futtersuche für die Tiere schwieriger geworden. Sie müssen weitere Wege gehen, oftmals über befahrene Strassen, die eine grosse Gefahr darstellen.»
Gerade wenn Mütter von Jungtieren verletzt oder getötet werden, hat das grosse Auswirkungen. Denn wenn die Kleinen im Frühling oder im Juli und August zur Welt kommen, werden sie von ihrer Mama intensiv umsorgt. Alleine haben sie keine Chance.
Das «Gute» ist, dass Eichhörnchen in Notsituationen die Nähe zum Menschen suchen. Chantal Häberling: «Ganz anders als andere Wildtiere laufen sie Passanten oft nach und klammern sich teilweise sogar an sie. Das ist ein Hilferuf, denn man nicht ignorieren sollte.» Findlinge wickelt man am besten in ein Tuch oder den Pullover, damit sie umgehend gewärmt werden, und bringt sie nach Hause. Dort kann man ihnen ein kleines Nest bauen und sich dann an eine Auffangstation wenden (siehe Box), denn Experten können sich optimal um sie kümmern. Auch sollte man den Fundort nochmals absuchen, ob sich dort weitere hilfsbedürftige Eichhörnchen befinden.
Nach diesem Sommer wäre es nun gut, wenn wenigstens ein goldener Herbst bevorstünde. So könnten die Tiere neue Kräfte sammeln und später genug Futter für den Winter, damit sie diesen gesund und munter überstehen.