Es flattert in den Bergen!

Der Schweizerische Nationalpark ist ein wahres Paradies für Schmetterlinge – die sogar auf über 3000 Metern über Meer vorkommen! Seit 100 Jahren werden die Tiere dort schon beobachtet, sodass interessante Erkenntnisse gewonnen werden konnten.

Was gibt es Schöneres, 
als bei einer Wanderung von Schmetterlingen umgeben zu sein? Fast etwas 
erstaunlich, dass einem das auch im Gebirge passieren kann, sehen die Tiere doch eher zerbrechlich als bergfest aus. Weit gefehlt. 
«Bei uns sind 108 Arten nach­gewiesen», erzählt Hans Lozza vom Schweizerischen Nationalpark. «Das ist mehr als die Hälfte aller in der Schweiz vorkommenden Tagfalter. Charakteristisch 
für die Alpen sind etwa Apollo-Falter und Alpen-Gelblinge.»

Dass sich die hübschen Tiere im Nationalpark so wohl fühlen, hänge wohl damit zusammen, dass dort nicht auf die Natur eingewirkt werde, etwa keine Düngung erfolge. Viele Schmetterlingsarten sind «heikle Esser», ernähren sich vom Nektar ganz spezifischer Pflanzen und sind auf diese angewiesen.

Im Nationalpark werden die Tiere schon seit 100 Jahren untersucht – was zu interessanten 
Erkenntnissen führt. «Heute sind viele Arten 100 bis 200 Meter 
weiter oben anzutreffen – oder noch mehr», sagt Hans Lozza. «Das ist vermutlich auf die Klimaerwärmung zurückzuführen.» Der rote Würfelfalter beispielsweise wurde in den 20er-Jahren nicht über 1500 m ü. M. beobachtet, heute auf bis zu 2020 m ü. M.! Hart getroffen hat es diesbezüglich den Alpenweissling, der auch auf über 3000 Metern vorkommt. «Er bevorzugt kalte 
Lebensräume, findet diese heute aber kaum mehr und ist deshalb sehr selten geworden.»

Einen Tipp, wo Bergfreunde 
besonders viele Schmetterlinge antreffen, verrät der Experte auch noch: «Die höchsten Artenzahlen konnten im Val Trupchun fest­gestellt werden.»

Im Buch «Schmetterlinge der Alpen» von  Gianluca Ferretti (Haupt Verlag,  Fr. 38.90) werden alle Schmetterlings­arten, die im Alpenbogen vorkommen, porträtiert.

Im Buch «Schmetterlinge der Alpen» von Gianluca Ferretti (Haupt Verlag, Fr. 38.90) werden alle Schmetterlings­arten, die im Alpenbogen vorkommen, porträtiert.