Erstaunliche Kämpfer

Weil sie im Verborgenen leben, entdeckt man sie nur selten. Doch 
zu Hause sind Mäuse in der ganzen Schweiz. Die Tiere richten zwar zum Teil Schaden an, aber sind vor allem auch tolle Überlebenskünstler.
 
Die einen haben Angst vor 
ihnen, für die anderen sind es Schädlinge. Ja, Mäuse 
haben nicht den allerbesten Ruf. Dabei sind sie doch eigentlich ganz süss – und vor allem immens wichtig. «Sie spielen eine entscheidende Rolle im Ökosystem, wenn auch auf eine etwas spezielle Art», erklärt Oswald Odermatt vom Waldschutz Schweiz WSL. «Sie sind Nahrung für unzählige Tiere wie Eulen, Mäusebussarde, Füchse oder Dachse.»
 
Zu sehen sind Mäuse recht selten, was eigentlich verwunderlich ist. Natürlich sind sie klein, aber immerhin im ganzen Land verbreitet, und es gibt über zehn verschiedene Arten. Spitzmäuse nicht eingerechnet, die anders als «herkömmliche Mäuse» keine Nagetiere sind. Als Schädling für die Landwirtschaft bekannt ist vor 
allem die Schermaus, die Gangsysteme anlegt, Erdhaufen hinterlässt und Wurzeln von Pflanzen frisst. Im Wald 
können unter anderem 
Rötel- und Erdmaus erhebliche Spuren hinterlassen. Oswald Odermatt: «Sie benagen die Bäume, was teilweise zur Folge hat, dass diese absterben. Lokal kann das zu Problemen führen, gravierend ist es aber nicht. Zudem gibt es technische Mittel, um junge Bäume zu schützen.»
 
 
Die Mäuse machen sich vor 
allem im Winter über die Rinde her, wenn andere Nahrung wie Gräser, Kräuter und Samen knapp werden. Viele Arten legen auch Vorratslager an. Beides beweist, dass die kleinen Tiere echte Überlebenskünstler sind. Und nicht nur in dieser Hinsicht, sondern auch was den Erhalt der Popula­tion anbetrifft. «Gibt es viele Verluste, etwa durch schlechte Witterung oder wenig Nahrung, können sie diese bestens wieder ausgleichen», sagt Oswald Odermatt. «Denn wenn die Bedingungen gut sind, pflanzen sie sich auch entsprechend häufiger fort, bringen mehrere Generationen im Jahr zur Welt. Es sind erstaunliche Tiere.» So sind sie zwar nicht bei allen gleich beliebt, aber auf jeden Fall clever und einzigartig.
 
Willkommen im Müsli-Hüsli!
Im Wildnispark Zürich Langenberg können Besucher Hausmäuse, Wanderratten und Siebenschläfer hautnah erleben – im neuen Müsli-Hüsli. In der Küche sind (durch eine Glasscheibe getrennt) Hausmäuse anzutreffen, im Keller Ratten. Die Siebenschläfer in der Garage sind bereits im Winterschlaf.
Infos: www.wildnispark.ch