Erkältete Tiere: Wer kränkelt denn da?

Genau wie wir kämpfen auch Hund, Katze & Co. ab und an mit einer Erkältung. Nicht immer müssen unsere Lieblinge sofort zu Tierarzt, denn auch Hausmittel können helfen. Und Vorbeugung ist wichtig.
 
 
 
Dem Hund trieft die Nase, der Katze tränen die Augen und der Wellensittich sitzt apathisch in seinem Käfig: Wenn unsere Lieblinge erkältet sind, leiden auch wir. Treffen kann es alle Haustiere, und natürlich ist es kein Spass für sie. «Hunde zum Beispiel», sagt Tierarzt Dr. Thomas Schneiter von der Tierklinik Sonnenhof in Derendingen, «haben zwar nicht sehr oft Schnupfen, wenn es aber so ist, bedeutet das eine enorme Einschränkung der Lebensqualität, weil ihre Welt vor allem aus Gerüchen besteht.» Sowohl Schnupfen wie Husten, der oft auch im Sommer vorkommt, sind sehr ansteckend.
 
Katzen husten dagegen selten, kämpfen dafür umso häufiger mit Schnupfen. Oft wurden die Schleimhäute durch das Leiden schon im Baby-Alter geschädigt, sodass der Schnupfen chronisch geworden ist. Da helfen nur noch Antibiotika. Grundsätzlich muss man aber nicht immer sofort zum Tierarzt, eine Faustregel dafür gibt es jedoch nicht. Generell sind Meerschweinchen und Kaninchen etwas weniger robust als Katzen oder Hunde. So oder so gilt es, gut zu beobachten: Leidet das Tier sehr, geht man bald zum Arzt, ist es nur leicht angeschlagen, darf man ihm ruhig etwa eine Woche geben, um gesund zu werden. Thomas Schneiter: «Bei Schnupfen sollte man – egal ob bei Meerschweinchen, Kaninchen, Katze oder Hund – auf den Ausfluss achten: Ist er eitrig, sollte man das Tier behandeln lassen.» Auf keinen Fall dürfen Halter ihren Haustieren unsere Medikamente geben. Es gibt aber durchaus einige Möglichkeiten, ihnen auf ungefährliche Art zu helfen.
 
 
MEERSCHWEINCHEN UND KANINCHEN
Vorbeugend: Bei diesen beiden ist es wichtig, Durchzug zu vermeiden, aber auch zu trockene, heisse Räume sind nicht gut. Stress kann die Abwehrkräfte schwächen, vitaminreiche Nahrung stärkt sie. Natürlich sollte der Käfig sauber gehalten werden.
Symptome: Häufiges Niesen, Nasenausfluss, Nahrungsverweigerung, tränende Augen, Schwierigkeiten beim Atmen.
Erste Hilfe: Helfen können Salbei-Tee, Inhalationen mit Kochsalzlösung, Wärme, zum Beispiel in Form von Infrarotlicht.
Tierarzt: Ein schneller Tierarzt-Besuch ist vor allem wichtig, wenn Ihr Vierbeiner nicht fressen möchte.
 
 
KATZE
Vorbeugend: In der Wohnung sollte kein Durchzug herrschen. Gegen Katzenschnupfen sollte das Büsi geimpft sein.
Symptome: Tränende Augen, triefende Nase, hörbare Atmung, Husten, Appetitlosigkeit, Körpertemperatur über 39 Grad.
Erste Hilfe: Wie dem Hund helfen auch ihr Inhalationen.
Tierarzt: Niest die Katze ständig, sollten Sie zum Tierarzt, da sie Katzenschnupfen haben könnte. Die Viruserkrankung ist gefährlich und ansteckend.
 
 
WELLENSITTICH
Vorbeugend: Schützen Sie Ihren Vogel unbedingt vor Zugluft und zu starken Temperaturschwankungen. Zu trockene Luft bekommt ihm ebenfalls nicht.
Symptome: Das Tier ist lustlos oder gar apathisch, niest häufig und plustert sich auf. Die Augen können verdunkelt sein, der Atem hörbar.
Erste Hilfe: Die Wärmelampe und eine Inhalation mit Kamilleblüten können dem Wellensittich guttun, auch sollte der Käfig an einem ruhigen Plätzchen stehen.
Tierarzt: Tritt keine rasche Besserung ein, gehen Sie zum Tierarzt.
 
 
HUND
Vorbeugend: Frische Luft und Bewegung sind gut für das Immunsystem. Trocknen Sie ihren Vierbeiner gut ab, wenn er beim Spaziergang nass geworden ist. Für kleine Hunde können Mäntelchen nützlich sein – mit Reflektoren versehen, sind sie nachts zudem besser zu sehen.
Symptome: Anzeichen für eine Erkältung sind u.a. Appetitlosigkeit, Schnupfen, Mattigkeit, triefende Nase, tränende Augen, über 39 Grad Körpertemperatur.
Erste Hilfe: Inhalieren tut ihm gut. Füllen Sie dazu die Badewanne mit heissem Wasser, geben Sie Thymian und Salbei dazu und verbringen Sie mit dem Hund eine halbe Stunde im Badezimmer.
Tierarzt: Ist er auch nach einer Woche noch nicht fit, ist ein Tierarztbesuch ratsam.