Einheimische Schönheiten

Sie sind Kulturgut auf vier Beinen: Die drei einzigen Schweizer Kaninchenrassen sind aber gefährdet. Damit sie nicht verschwinden, braucht es neue Züchter.

Die Tierwelt ist wahnsinnig vielfältig. An sich eine wunderbare Sache, einige Rassen können da aber in Vergessenheit geraten und früher oder später sogar ganz verschwinden. Darunter sind die drei einzigen einheimischen «Chüngeli»: Schweizer Fuchskaninchen, Schweizer Dreifarben-Kleinscheckenkaninchen und Schweizer Fehkaninchen. Für diese drei setzt sich neu auch die Stiftung ProSpecieRara ein, die bald eine spannende Tier-Expo ausrichtet – wo die Kaninchen nebst vielen anderen gefährdeten Nutztierrassen vorgestellt werden (siehe Box).

Für die Kaninchen erhofft sich Philippe Ammann, stellvertretender ProSpecieRara-Geschäftsführer, dass viele Tierfreunde die Rassen für sich entdecken. «Es wäre gut, wenn junge Leute darunter wären, die Spass daran hätten, die Kaninchen in ihrer Freizeit zu züchten – aus Liebe zu den Tieren und um das mit ihnen verbundene Schweizer Kulturgut zu bewahren.»

Und das sind die drei Schönen:

1) Schweizer Fuchskaninchen

Es gibt diese ruhigen und gutmütigen Tiere in verschiedenen Farbvarianten. Ihr Fell ist lang-haarig, da Angorakaninchen in die Zucht miteinbezogen wurden. Das Ziel war ursprünglich, dass das Fell des Kaninchens an einen Fuchs erinnern sollte. Das klappte zwar nicht ganz, deswegen sind die Schweizer Fuchskaninchen aber nicht minder schön!

2) Schweizer Dreifarben-Kleinscheckenkaninchen

Ein ganz besonderer Name für ein ganz besonderes Tier: Schneeweiss ist es mit schwarzen und orangefarbenen Zeichnungen zu etwa gleichen Teilen. 1967 stellte ein Winterthurer dieses Kaninchen vor, nach zehn Jahre andauernden Zuchtbemühungen. Es
gilt als besonders schwierig, eine ideale Zeichnung zu erzüchten.

3) Schweizer Fehkaninchen

Dieses Kaninchen wurde 1920 als erste in der Schweiz gezüchtete Rasse anerkannt. Die Fellfarbe des kleinen «Hopplers» heisst im Fachjargon blauwildfarbig. Sie wurde einst der des Sibirischen Eichhörnchens nachempfunden – dessen Fell als edel und exklusiv galt.

Seltene Rassen hautnah

Nur alle fünf Jahre findet sie statt – und jetzt ist es wieder so weit. Am 1. und 2. Oktober 2016 öffnet die ProSpecieRara-Tier-Expo ihre Tore. In der Vianco Arena in Brunegg AG werden bei freiem Eintritt sämtliche 32 gefährdeten Schweizer Nutztierrassen präsentiert – von den Saaser Mutten über die Wollschweine und Fehkaninchen bis zum Edelweiss-Simmentaler Fleckvieh. Es gibt Infostände, Verkaufsstände mit feinen Spezialitäten, eine Schau-Schafschur und viele weitere Attraktionen für Gross und Klein. Weitere Informationen auf: www.prospecierara.ch