Eincremen, bitte! Oder nicht?

Lehm, Sand und sogar Kot: Viele Wildtiere schwören auf natürliche Sonnencreme.Aber wie sieht es bei Hunden und Katzen aus, brauchen sie ebenfalls einen solchen Schutz?

Sonnenbaden? Gerne, aber nur gut eingecremt! In der Hitze des Sommers ist Sonnencreme bei den meisten von uns Pflicht. Und siehe da: In der Tierwelt ist es oft genauso! So schwören einige Arten auf eine Sonnencreme der schmutzigen Art – Schlamm und Lehm. Elefanten beispielsweise machen sich nass und bewerfen sich dann damit, sodass sich auf ihrer Haut eine Art Schutzschicht bildet, die gleichzeitig auch Parasiten abhält. Wildschweine suhlen sich aus demselben Grund im Matsch. Ebenfalls eine gute «Sonnencreme» ist Sand, etwa für Seelöwen, und sogar Kot. Mit Letzterem beschmieren Störche, die in ihren Nestern der Sonne kaum ausweichen können, ihre Beine. Etwas eklig, aber effektiv.

Gottlob machen das Hunde nicht, aber wie sieht es bei ihnen aus? Müssten wir sie, die uns meist auf Schritt und Tritt begleiten, nicht auch eincremen? «Im Normalfall nicht», sagt Regula Bieri von der Susy Utzinger Stiftung für Tierschutz. «Ihr Fell schützt sie ausreichend vor der Sonne. Es gibt aber Ausnahmen.» Dazu gehören beispielsweise Nackthunde. Auch bei Hunden, die es lieben, in der Sonne zu liegen, kann man exponierte Hautpartien mit lichtem Fell zur Sicherheit eincremen, etwa die Ohrenränder. Dies empfiehlt sich besonders bei hellhäutigen Hunden.

Ähnlich ist es bei Katzen: «Auch sie können bei direkter Sonneneinstrahlung durchaus einen Sonnenbrand bekommen», sagt Regula Bieri. «Es sind aber auch hier nicht alle gleich gefährdet. Besonders anfällig sind Katzen mit weissem oder hellem Fell.» Die Stiftung empfiehlt, diese an Ohren und im Nasenbereich einzucremen. Bei Hunden wie bei Büsi muss es ein unparfümierter Sunblocker für Babys sein. Verbrennt sich das Tier dennoch, können ihm kühlende Umschläge helfen oder eine unparfümierte Fettcreme. Im Zweifel oder bei schwerwiegenderen Verbrennungen ist ein Tierarztbesuch angebracht.

Von links nach rechts: Spezielle Sonnencreme: Störche beschmieren ihre Beine mit Kot. Indem der Elefant sich mit nassem Lehm bespritzt, schützt er seine Haut gegen die Sonne und Parasiten. Wie paniert! Diese Seelöwenbabys wälzen sich auf einer Galapagos-Insel im Sand. Ein super Sunblocker! Wasser als Schutz vor der Sonne: Ein Rehbock geniesst ein Bad, normalerweise tun das vor allem Hirsche.