Hyperaktive Labradoodle-Dame
Ein wuscheliger Wildfang
Auf den ersten Blick ist Lucy einfach nur eine verspielte Hundedame, aber sie hat eine Krankheit, ist hyperaktiv. Dies muss behandelt werden – zu ihreem eigenen Wohl.
Das weiche Fell, der Hundeblick: Lucy ist so herzig, dass man sie am liebsten knuddeln würde. Doch das wird schnell unterbunden. «Bitte in Ruhe lassen, nicht noch mehr aufregen», sagt Tierärztin Dr. med. vet. Dunya Reiwald aus Bern. Bei ihr hat Lucys Frauchen, Jacqueline Blaser, Hilfe gesucht, da sie kaum mehr eine ruhige Minute hatte: Die Hündin bellte oft, biss in die Hände und Waden, kam nie zur Ruhe, und hat zudem einen chronischen Husten.
Zwar ist die Labradoodle-Dame erst fünf Monate alt und daher von Natur aus verspielt, aber es geht weit über das normale Mass hinaus. «Sie ist hyperaktiv, und das ist eine Krankheit», sagt Dr. Reiwald, die auf Verhaltenstherapie und Homöopathie spezialisiert ist.
Gut vier Wochen zuvor hat sie die beiden erstmals getroffen und Lösungsansätze ausgearbeitet: Übungen, die Jacqueline Blaser mit Lucy zusammen zu Hause durchführen kann, sowie ein homöopathisches Mittel, das hilft, den Hund wieder ins Gleichgewicht zu bringen und auch den Husten – für den bei der schulmedizinischen Untersuchung keine Ursache gefunden wurde – in den Griff zu bekommen.
«Die Behandlung meiner Patienten ist sehr individuell auf Lebenssituation, Hund und Besitzer abgestimmt», sagt Dr. Reiwald. «Es gibt kein Patentrezept, das für alle Fälle dieser Art anwendbar ist.» Die Behandlung brauche manchmal Geduld, sei aber für das Wohl von Halter und Hund, der unter Stress ebenso leidet, wichtig. Jacqueline Blaser ist froh, die Probleme angepackt zu haben: «Der Husten ist zwar noch da, aber schwächer geworden. Zudem ist Lucy gelassener, und wir wissen jetzt, mit schwierigen Situationen umzugehen.»