Dreibindengürteltier: Der Star dieser WM

Es ist so weit: Alles dreht sich um die Fussball-Weltmeisterschaft in 
Brasilien! Das Maskottchen des Turniers ist ein Dreibindengürteltier, das gefährdet ist und – passenderweise – bei Gefahr zur Kugel wird.
  
Ein kleines gelbes Männchen mit grossen grünen Augen: Das ist Fuleco, Maskottchen der Fussball-WM in Brasilien. 
Wobei Männchen nicht ganz zutrifft: Es ist ein Gürteltier – oder 
soll eines darstellen! Genau gesagt ein Dreibindengürteltier, auch «Nördliches Kugelgürteltier» genannt. Die Art kommt ausschliesslich in Brasilien vor, vor allem in der Caatinga-Region im Nordosten des Landes, die sehr trocken ist. Die Vegetation besteht aus dürre­beständigen Sträuchern, Kakteen und Bäumen. Das Gebiet berührt unter anderem auch die Gross­stadt Salvador de Bahia, wo die Schweizer Nationalmannschaft am 20. Juni Frankreich besiegt (hoffentlich!).
 
Sicher wird Fuleco auch dort mit witzigen Einlagen zu sehen sein. Dass genau ein Dreibindengürteltier als WM-Botschafter 
gewählt wurde, hat aber einen ernsten Hintergrund. Sie sind gefährdet, bis Anfang der 1990er-Jahre dachte man sogar, sie wären ausgestorben. Sie werden gejagt, und ihr grösstes Problem ist die Zerstörung ihres Lebensraums, unter anderem durch die Ausweitung von Landwirtschaftsflächen. «Die verbleibende Caatinga zu schützen, ist sehr dringend», sagt der brasilianische Wissenschaftler José Alves 
Siqueira. Er fordert, dass die Fifa und Brasiliens Regierung etwas zum Schutz der Region beitragen. «Damit könnten sie den schönsten Treffer der WM landen.»
 
Schade wäre es auf jeden Fall, wenn Fulecos lebende Artgenossen aussterben würden, es sind 
faszinierende Tiere. Bei Gefahr etwa rollen sich die Insektenfresser zusammen – und sehen dann wie ein brauner Fussball aus. Um diese Schutzkugel zusammen­zuhalten, brauchen sie sehr viel Kraft. Aber das lohnt sich, sie haben kaum natürliche Feinde. Ein Mensch allein schafft es nicht, ein Gürteltier auseinanderzuziehen.
  
Wer weiss, vielleicht schafft es Maskottchen Fuleco ja, das Schicksal des Dreibindengürteltiers wenigstens ein bisschen positiv zu 
beeinflussen. Und nett wäre es 
natürlich auch, wenn er daneben noch den Schweizer Fussballern Glück bringen würde!