Welch prachtvolle Vögel!

Wenn der Blaue Pfau das Rad schlägt, sind nicht nur seine Artgenossinnen begeistert, sondern auch wir Menschen. Meist sieht man die Tiere in Zoos und Tierparks herumspazieren, sie lassen sich aber auch privat halten. Pferdewirt Hans Köpfli aus Sins AG etwa ist seit 50 Jahren von den Vögeln angetan. «Hier im Freiamt war es bei den Landwirten früher fast Tradition, Pfauen zu haben», sagt er. «Heute ist es aber seltener geworden.»

So schön die Tiere sind, gilt es einen Punkt besonders zu beachten: Pfauen können sehr laut sein. Sie haben einen durchdringenden Schrei, der weitherum zu hören ist. In freier Wildbahn – sie sind in Indien und Sri Lanka heimisch – können sie so bestens mit Art­genossen kommunizieren, sie beispielsweise vor Gefahren warnen. Im Siedlungsgebiet ist ihr Ruf etwas problematischer. «Da ist es natürlich vorteilhafter, wenn man etwas abgelegener lebt», sagt Hans Köpfli und fügt schmunzelnd an: «Ausser man hat sehr tolerante Nachbarn.»

Seine Blauen Pfauen dürfen sich frei auf dem Hof bewegen, denn die Tiere sind standorttreu und hauen nicht ab. Es sei denn, sie werden etwa durch einen Hund verscheucht. Sie kehren aber auch dann wieder zurück. Erstaun­licherweise können selbst männ­liche Pfauen fliegen – trotz ihrer Grösse und ihres Schwanzes. Zum Schlafen bevorzugen sie denn auch einen Platz in der Höhe, etwa auf einem Baum oder je nach Angebot im Heustock. Einen Grossteil der Nahrung suchen sie sich selbst, wie Gras und Insekten, zugefüttert werden sie mit Ziergeflügelfutter.

Sind Pfauen zutraulich? «Sie flüchten zwar nicht vor Menschen, sind aber auch keine Streichel­tiere», sagt Köpfli. «Vor allem sind sie wunderschön und sehr eigenständig, sie lassen sich nicht manipulieren. So bauen zum Beispiel die Weibchen – es sind Bodenbrüter – ihr Nest, wo sie wollen.» Er weiss, wovon er spricht, denn bei seinem Pärchen ist es gerade so weit!