Allfarbloris
Bunt wie ein Regenbogen
Entzückend sehen sie aus und äusserst harmlos: In freier Wildbahn jedoch und in privater Haltung können Allfarbloris für ziemlichen Wirbel sorgen. Umso besser, dass man sie jetzt ganz unkompliziert im Zoo Zürich sehen und sogar füttern kann.
Welch herrliches Federkleid! Die neuen Stars im Zoo Zürich sind wahre Schönheiten: Allfarbloris. Die Papageien sind so bunt, dass sie an einen Regenbogen erinnern – was ihnen auch ihre englische Bezeichnung eingebracht hat: «rainbow lorikeet».
Die Vögel sind sozusagen eine Vorhut: Der Zoo schafft gerade eine neue Australienanlage, die 2018 eröffnet wird. Die erste Etappe ist bereits fertiggestellt, weshalb die Loris nun einziehen durften. Die Tiere stammen aus dem Zoo Duisburg, heimisch ist die Art im Osten und Südosten Australiens sowie in Tasmanien. Die Vögel sind nicht gerade heikel, was ihren Lebensraum betrifft – in grossen Schwärmen sind sie u. a. in Regenwäldern, trockenen Eukalyptuswäldern wie auch in Parkanlagen zu Hause. Kaum vorstellbar, bei ihrem hübschen Äusseren: In ihrer Heimat werden sie in gewissen Kreisen als Schädlinge gefürchtet. Da sie sich vorwiegend von Nektar, Pollen, Blüten, Beeren und weichen Früchten ernähren, suchen sie gerne Gärtnereien und Obstplantagen heim, um sich den Bauch vollzuschlagen.
Die private Haltung von Loris ist möglich – aber kein Zuckerschlecken, wie Walter Mägerli erklärt. Er ist Präsident des Verbandes Exotis, der sich für verantwortungsvolle Vogelhaltung einsetzt. «Für Anfänger sind sie sicherlich nichts: Die Ernährung ist aufwendig, und für die Wohnungshaltung sind sie ganz und gar ungeeignet», sagt der Experte. Die Vögel können ziemlich viel Dreck produzieren. «Zum einen mit ihren dünnflüssigen Ausscheidungen, zum anderen veranstalten sie beim Fressen gerne mal ein Chaos, schleudern es munter herum.»
Da ist es doch einfacher, sie im Zoo zu besuchen – wo die Loris in Sachen Fressen übrigens Übungsstunden hatten: Sie haben gelernt, in kleinen Schalen Nektar aufzunehmen, was nun genutzt wird: Jeweils mittwochs, samstags, sonntags, an Feiertagen und während der Stadtzürcher Schulferien (10 und 13.30 Uhr) dürfen Besucher sie unter Aufsicht füttern. Und den Allfarbigen Loris so ganz nahekommen.