Sportskanonen auf vier Pfoten

Sie springen über verschiedene Hürden, rasen durch Tunnels oder über Wippen: Mit Agility können sich Hunde richtig austoben – ein Spass für sie und fürs Herrchen. Solange gewisse Dinge beachtet werden.

Bravo, Bello! Wenn Hunde im Höllentempo über Hürden springen, Wippen hoch-und wieder runterrasen oder gekonnt Slalom laufen, kommt man ins Staunen – wie bei Agility, wo sie, vom Herrchen angeleitet, einen Hindernis-Parcours absolvieren. Der Sport begeistert hierzulande viele Hundehalter – und ihre Tiere. «Sie finden es natürlich immer lustig, wenn ihr Mensch etwas mit ihnen unternimmt», erzählt Ronny Sturzenegger, Mannschaftsführer der Schweizer Agility Nationalmannschaft. «Bei dem Sport werden die Tiere gefordert, sie müssen die Geräte im Auge haben, gleichzeitig aber auch schauen, was das Herrchen angibt. Dieses wiederum muss den Parcours genau kennen, um dem Hund die richtigen Signale geben zu können. So ist Agility für beide interessant.»

Man muss Agility natürlich nicht unbedingt auf Spitzenniveau betreiben, auch im kleinen Rahmen kann es ein Spass sein, der Hund und Herrchen zusammenschweisst und erst noch Bewegung bringt. Aber auch Kritik wird manchmal geübt, weil es die Gelenke schädigen kann. Ronny Sturzenegger: «Das kann passieren – wenn man es übertreibt. Einen Wettkampf mit seinen drei Durchgängen mitzumachen, ist beispielsweise überhaupt kein Problem. Wenn man dann aber noch dreimal die Woche eine Stunde trainiert, ist das zu viel. Und sobald man merkt, dass der Hund aufgrund seines Alters oder der Gesundheit leidet, muss man natürlich aufhören. Betreibt man den Sport aber vernünftig, geht es auch den Hunden dabei gut.»

Anfangen, erste Geräte zu üben, kann man, wenn der Vierbeiner circa zwölf Monate alt ist, vorher ist es nicht gut für seinen Bewegungsapparat. Aber auch, wenn er schon einige Jahre alt ist, kann man noch mit Agility beginnen.

Sturzenegger rät so oder so, bei jedem Hund erst mal vom Tierarzt die Gelenke röntgen zu lassen und abzuklären, ob er fit genug für den Sport ist. Ist alles okay, ist die Grundvoraussetzung natürlich, dass er aufs Herrchen hört und auf gewisse Körperzeichen reagiert. Mit anderen Worten: Der Hund hat gelernt, zu gehorchen.

Es wird ein Gerät nach dem anderen geübt. Zwischen gesteckten Stangen Slalom zu laufen, gehört zum Schwierigsten, durch einen Tunnel zu rennen, beherrschen Hunde schnell. «Da sie das aber sehr gerne machen, muss man sie da oft etwas bremsen. Sonst wollen sie plötzlich durch jede Röhre hindurchspurten, die sie irgendwo erblicken», erzählt Ronny Sturzenegger.

Er selbst züchtet Australian Shepards, mit denen er auch an Wettkämpfen erfolgreich war. Grundsätzlich kann aber fast jede Rasse Agility machen – solange sie nicht zu gross und zu schwer ist. Dänischen Doggen und Berner Sennenhunden etwa würde man, so der Experte, wohl keinen Gefallen tun. Klein dürfen die Vierbeiner aber durchaus sein, so gibt es bei Wettkämpfen die Kategorie «small», in der Hunde bis 35 Zentimeter Schulterhöhe starten. Hauptsache, sie schaffen es über die Hürden!