Masoalahalle
Freude herrscht im Paradies!
Seit fast 13 Jahren hat die Stadt Zürich bereits ihren eigenen kleinen Regenwald – in der Masoalahalle des Zoos. Dass diese ein voller Erfolg ist, zeigt sich auch darin, dass es immer wieder Jungtiere zu sehen gibt. Auch jetzt, wenn man ganz genau hinschaut!
Was wie eine unscheinbare Flechte am Baum aussieht, ist für den Zoo Zürich ein Grund zur Freude: Es ist ein Plattschwanzgecko. Erstmals sind sowohl in der Masoalahalle wie auch in der eigenen Zucht im Hintergrund Jungtiere zur Welt gekommen.
Sie im «Zürcher Regenwald» zu entdecken, ist eine Herausforderung – für Besucher wie auch für die Profis. «Plattschwanzgeckos sind nachtaktiv, erst dann klettern und springen sie auf der Suche nach Insekten herum, es sind sehr gute Jäger», erzählt Kurator Robert Zingg. «Tagsüber aber ruhen sie unbeweglich auf den Bäumen und setzen ganz auf ihre hervorragende Tarnung, sodass sie leicht zu übersehen sind, selbst wenn sie sich direkt am Weg niedergelassen haben.» Es sei sogar durchaus möglich, dass in der Vergangenheit schon Nachwuchs übersehen wurde, da die Weibchen ihre Eier gut versteckt am Boden in der Laubstreu ablegen.
So oder so beweist es einmal mehr: Für den Zoo Zürich ist die 2003 eröffnete Masoalahalle ein Erfolg. Zugleich aber auch ein andauerndes Experiment. So wird der Pflanzenbestand immer wieder durch neue Arten ergänzt, während andere Arten verschwinden.
Zudem können Tiere dort gut erforscht werden, besser als in freier Wildbahn, zum Beispiel die Goodman-Mausmakis, eine der kleinsten Primatenarten überhaupt.
Und die Besucher lieben den fast paradiesischen und stets warmen Ort – wie die wichtigsten «Beteiligten» offenbar auch, die Tiere. «Dass sie sich vermehren, ist immer ein gutes Zeichen», sagt Zingg. «Beim Pantherchamäleon etwa ist das nicht selbstverständlich. Die Brutdauer der Eier, die im Boden vergraben werden, beträgt zehn Monate, während derer das Klima immer stimmen muss. Bei uns ist das offenbar so.»
Beim seltenen Mähnenibis, einem grossen Vogel, der in der Tiefe der Vegetation dennoch gerne übersehen wird, gelang 2004 gar weltweit die erste natürliche Brut in einem Zoo. Das damals geborene Männchen sorgt Jahr für Jahr für neuen Nachwuchs. Und macht damit dem Zoo grosse Freude – wie derzeit der Plattschwanzgecko.